FX Mittagsbericht: Europas Konjunkturmotor noch auf Touren
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Der Euro stieg am Dienstagvormittag um US-Dollar zwischenzeitlich auf ein Tageshoch von 1,1644, kehrte dann aber wieder zurück gen Süden und notiert am Mittag nur noch bei 1,1577. Im Tageschart lässt sich ein Anstieg in der Haupthandelszeit bis 09.30 Uhr erkennen, danach bröckelten die Gewinne sukzessive ab.
Laut Devisenexperte Wolfgang Kiener von der BayernLB könnte der temporär aufwertende Euro von den jüngsten Haushaltsplänen in Italien profitieren. Der Finanzminister in Rom hatte bekräftigt, dass der Haushaltsentwurf für 2019 eine rückläufige Staatsschuldenquote vorsehe. Am Markt für europäische Staatsanleihen gingen die Renditen für italienische Papiere am Vormittag gegen den allgemeinen Trend weiter zurück.
Die leicht gestiegenen ZEW-Konjunkturerwartungen lösten am Forex-Markt keine Euphorie aus. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hatte die Ergebnisse seiner monatlichen Umfrage unter rund 200 Volkswirten, Analysten und Fondsmanagern für September veröffentlicht. Demnach haben sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland mit nun -10,6 Saldenpunkten abermals stabilisiert. Das negative Vorzeichen bringt den Analysten der NordLB aber zum Ausdruck, dass eine, wenn auch schwindende, Mehrheit der Finanzmarktexperten weiterhin pessimistisch in die Zukunft blickt. Die Erwartungen für die Eurozone haben sich ebenfalls leicht verbessert, auch sie verharren in negativem Terrain.
Gegenüber dem britischen Pfund gibt der Euro am Dienstagmittag leicht auf 0,8889 nach. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern kann das Pfund von Aussagen des EU-Chefunterhändlers für den Brexit, Michel Barnier, vom Vortag profitieren. Barnier hatte eine Einigung bei den Austrittsverhandlungen zwischen der EU und Großbritannien in Aussicht gestellt. Damit könnte ein ungeregelter Brexit vermieden werden, der für die Wirtschaft in der Eurozone und auf der Insel von Nachteil sein könnte. Am kommenden Donnerstag wird das britische Kabinett eine Sondersitzung zum Brexit-Deal abhalten. Das Pfund reagierte auch mit Gewinnen auf starke Wirtschaftsdaten. Das britische BIP stieg im Juli um 0,3 Prozent und damit leicht höher, als die geschätzten 0,2 Prozent.
Der japanische Yen notierte wenig verändert gegenüber Euro. Japans Währung profitierte nicht von den jüngsten Schwellenländerproblemen. Japans Renditenachteil gegenüber dem Euro ging leicht zurück. Das Wachstum der japanischen Volkswirtschaft sprang im zweiten Quartal nach dem Durchhänger zu Jahresbeginn wieder kräftig an.
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