FX Mittagsbericht - Euro-Stärke oder Dollar-Schwäche?
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Der Euro zeigte sich gestern zunächst kaum verändert bei 1,1250 US-Dollar. Erst am Nachmittag gab der Kurs deutlich nach und rutschte unter 1,12 Dollar. Konkrete Auslöser waren nicht auszumachen. Vermutlich habe sich die pessimistische Stimmung an den Märkten auch in dem Währungspaar niedergeschlagen“, kommentierte Experte Dirk Gojny von der National-Bank. Nicht zuletzt die Sorgen um einige deutsche Banken beunruhigten die Anleger. Auch das Konsumklima in Deutschland habe sich im September eingetrübt. Zudem äußerte sich der Internationale Währungsfond IWF besorgt über die Entwicklung des Welthandels. Das Wachstum im kommenden Jahr solle nur noch bei weniger als der Hälfte der durchschnittlichen Zuwachsraten in den vergangenen drei Jahrzehnten liegen.
Der Euro kann sich zur Wochenmitte zumindest wieder über der Marke von 1,12 US-Dollar stabilisieren, auch wenn er gegenüber dem Greenback leicht im Minus steht. In Italien hat die Regierung ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr von 1,2 auf 0,7 Prozent und für 2017 von 1,4 auf 1,0 Prozent deutlich nach unten korrigiert. Die Neuverschuldung soll jetzt bei 2,4 Prozent in diesem Jahr und 2017 noch leicht darüber liegen. Ursprünglich sollte das Defizit im kommenden Jahr auf unter 2 Prozent der Wirtschaftsleistung gedrückt werden. Der Dollar wird von dovishen Aussagen von Stanley Fischer, Vize der US-Notenbank, etwas ausgebremst. Fischer hat sich in einer Rede in Washington DC gegen zu schnell steigende Zinserhöhungen ausgesprochen. Es solle zwar durchaus Anhebungen geben, allerdings sei der Zeitpunkt für eine Straffung nach wie vor ungewiss.
Unterdessen steigt der Euro gegenüber dem Britischem Pfund und dem Japanischen Yen. EUR/GBP notiert bei 0,8622 und damit um 0,15 Prozent fester. Das Wochenhoch lag bei 0,8707. EUR/JPY steht um 0,33 Prozent höher bei 113,0000. Das Währungspaar marschiert in Richtung des Niveaus vom Tag des Bank of Japan-Zinsentscheids.
Zum Schweizer Franken zeigt sich die Gemeinschaftswährung bei 1,0889 leicht fester. Aussagen eines Direktoriumsmitglieds der Schweizer Nationalbank SNB haben zuletzt den Franken etwas geschwächt. Es gebe derzeit keinen Bedarf, die Geldpolitik anzupassen, sagte Thomas Moser, stellvertretendes Mitglied des Direktoriums. Bei einer Veränderung der Situation könne man sich bei de SNB aber eine weitere Absenkung der bereits im negativen Bereich befindlichen Zinsen vorstellen. Die SNB kämpft mit negativen Zinsen und Devisenmarktinterventionen gegen einen starken Franken. Unterstützung erhält die Geldpolitik der SNB durch den IWF. Die expansive Geldpolitik habe den Franken geschwächt, lobte IWF-Ökonomin Rachel van Elkan. Sie sieht zudem ein Ende des Rückgangs der Verbraucherpreise durch die Maßnahmen der Nationalbank.
Im weiteren Tagesverlauf stehen die US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, die mit einem deutlichen Rückgang erwartet werden, und einige Reden von Fed-Vertretern an. Weiterhin wird EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Europa-Ausschuss des Bundestages für seine Geldpolitik werben.
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