FX Mittagsbericht: Euro ohne Fortune
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Nach deutlichen Kursverlusten am vergangenen Freitag, als der Euro bei 1,1112 Dollar den tiefsten Stand seit zwei Jahren markiert hatte, konnte sich die Gemeinschaftswährung zu Wochenbeginn stabilisieren. Am Montagmittag notierte EUR/USD um 0,05 Prozent fester bei 1,1153. Dass der Euro nachgibt, liegt in erster Linie am starken Dollar. Der Greenback konnte zuletzt dank robuster Wirtschaftsdaten punkten. Die US-Wirtschaft ist zu Jahresbeginn überraschend stark gewachsen.
In den Monaten Januar bis März legte die Wirtschaftsleistung der USA um auf das Jahr hochgerechnete 3,2 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur ein Wachstum von 2,3 Prozent erwartet. Devisenexperte Andreas Speer von der BayernLB rechnet auch auf kurze Sicht weiterhin mit einem eher starken Dollar. „Der Markt dürfte letztlich der robusten US-Konjunktur nicht die kalte Schulter zeigen, so dass die an der Börse allgemein akzeptierte Weisheit 'Stell dich nicht gegen den Trend' am Ende des Tages die Oberhand behalten sollte", sagte er.
Der Rückgang des Indikators der wirtschaftlichen Einschätzung (ESI) im April in der Eurozone bestätigt hingegen die Belege aus anderen Umfragen, dass die Wirtschaft im Euroraum nur langsam in das zweite Quartal gestartet ist. Der Rückgang des ESI von 105,6 im März auf 104,0 ließ ihn auf ein 31-Monatstief abrutschen. Der Index weist damit auf ein BIP-Wachstum von bestenfalls 1,0 Prozent im Gesamtjahr hin.
Diese Woche ist mit Veröffentlichungen gut bestückt. Neben einer Reihe von Stimmungsindikatoren stehen Inflations- und Arbeitsmarktdaten sowie der FOMC-Zinsentscheid auf dem Terminplan. Im weiteren Wochenverlauf geben die PMIs des verarbeitenden Gewerbes einen Einblick in die Stimmung in der Eurozone. Am Freitag dürfte man dann auf die US-Arbeitsmarktdaten schauen. Sollten die bevorstehenden Daten der Prognosen entsprechend ausfallen, dürfte der Euro davon kaum profitieren.
Im Fokus am Devisenmarkt bleibt auch der Yen, zumal der geldpolitische Rat der Bank of Japan diese Woche zu einer Zinssitzung zusammenkommt. Im Bedarfsfall hatten die Währungshüter zuletzt die Möglichkeit von weiteren Stützungsmaßnahmen aufgeworfen. EUR/JPY notierte zuletzt bei 124,72 und damit 0,22 Prozent fester.
Die türkische Lira gab zuletzt weiter nach. Die türkische Zentralbank beließ ihren Zinssatz unverändert bei 24,00 Prozent. Dies entsprach zwar den Erwartungen, belastete die Lira aber dennoch. Die Notenbank ersetzte die Aussage, dass sie - falls notwendig - zu einer weiteren Zinserhöhung bereit sei durch eine deutlich schwammigere Formulierung, die auf die Beobachtung der Inflation abzielt. Nach jüngsten Daten hatte die Teuerungsrate im März bei knapp 20 Prozent gelegen. Im vergangenen Jahr war die Inflation zeitweise bis auf 25 Prozent gestiegen. Der Kurs des Währungspaares EUR/TRY lag in der Spitze um 6,65 und notiert auch aktuell weiter auf diesem Niveau.
Der Euro ist durch die Veröffentlichung schwacher Konjunkturdaten in der letzten Woche gegenüber dem Schweizer Franken unter Druck geraten und notierte im Tief bei 1,1366. Allerdings war die Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen CHF nur vorübergehender Natur: Der Euro verzeichnet aktuell bei 1,1378 sein höchstes Niveau seit Februar.
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