FX-Mittagsbericht: Die Aussichten für den Euro bleiben düster
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Der Euro ist am Donnerstag vor den Entscheidungen des EZB-Rats weiter gefallen. Aktuell kostet die Einheitswährung 1,1047 US-Dollar und damit ein knappes halbes Prozent weniger als am Vorabend.
Die langfristigen Perspektiven für den Euro sind zermürbend, da spielt es auch keine Rolle, dass aus der Eurozone zuletzt wieder positive Konjunktursignale kommen (Ausnahme die schwachen Auftragsdaten aus der deutschen Industrie heute Morgen). Denn in den USA rechnet man mit einer weiteren Stabilisierung des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft und damit einer baldigen ersten Zinserhöhung durch die Fed. Erst in ihrem am Mittwochabend veröffentlichten Beige Book betonte die Federal Reserve erneut, dass sich die US-Wirtschaft grundsätzlich auf gesundem Wachstumskurs befinde. Von Januar bis Mitte Februar sei sie in den meisten Fed-Bezirken gewachsen. Zugelegt hätten die Verbraucherausgaben und der Autoabsatz. Die Löhne seien überwiegend moderat gestiegen.
Vor diesem Hintergrund erreichte EUR/USD zuletzt ein Elfjahrestief und dürfte bald auch die 1,10 von unten betrachten. Heute wird eine Erholung der Gemeinschaftswährung kaum zu erwarten sein. Die Europäische Zentralbank veröffentlicht auf ihrer Sitzung Details zum Wertpapierkaufprogramm. Starttermin März ist bereits gesetzt, jetzt geht es noch um die Umsetzung. Alles in allem eine Situation, die dem Euro nicht gut tun wird.
Auch im Vergleich zum britischen Pfund steht der Euro unter Druck. Daran konnten auch der leicht enttäuschende Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in Großbritannien nichts ändern, der im Februar von 57,4 auf 56,7 Punkte nachgab, statt wie im Konsens erwartet leicht zuzulegen. Die Erhebung liegt nun deutlich unter dem Durchschnitt des vorherigen Jahres bei 58,2 Punkten. Nur die gute Einschätzung der Unternehmen zur Arbeitsmarktlage (57,3 Punkte) verbreitet Zuversicht. Dies ist der zweithöchste Wert in der Geschichte dieser Unterkomponente.
Polens Zentralbank hat am Donnerstag den Leitzins überraschend deutlich auf ein Rekordtief gesenkt. Der Schlüsselzins für die Versorgung des Finanzsystems wurde kräftig um 50 Basispunkte auf 1,5 Prozent herabgesetzt. Notenbankgouverneur Marek Belka signalisierte aber zugleich, dass damit das Ende des Lockerungszyklus erreicht sei. Dennoch fiel der Schritt um 25 Basispunkte stärker aus als erwartet. Begründet wurde die Lockerung mit der Geldpolitik der EZB und der damit ausgelösten Geldschwemme. Die Währungen „rund um die Eurozone" könnten damit unter Aufwertungsdruck geraten, hieß es. Trotz der Zinssenkung verzeichnet der polnische Zloty Kursgewinne zum Euro. Aktuell notiert EUR/PLN um 0,10 Prozent tiefer bei 4,1400.
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