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12:42 Uhr, 05.03.2015

FX-Mittagsbericht: Die Aussichten für den Euro bleiben düster

Die langfristigen Perspektiven für den Euro sind trüb, da spielt es auch keine Rolle, dass aus der Eurozone zuletzt wieder positive Konjunktursignale kommen. Auch heut wird eine Erholung kaum zu erwarten sein. Die EZB veröffentlicht auf ihrer Sitzung Details zum Wertpapierkaufprogramm.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1048 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/PLN
    ISIN: EU0006169930Kopiert
    Kursstand: 4,1396 zł (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Euro ist am Donnerstag vor den Entscheidungen des EZB-Rats weiter gefallen. Aktuell kostet die Einheitswährung 1,1047 US-Dollar und damit ein knappes halbes Prozent weniger als am Vorabend.

Die langfristigen Perspektiven für den Euro sind zermürbend, da spielt es auch keine Rolle, dass aus der Eurozone zuletzt wieder positive Konjunktursignale kommen (Ausnahme die schwachen Auftragsdaten aus der deutschen Industrie heute Morgen). Denn in den USA rechnet man mit einer weiteren Stabilisierung des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft und damit einer baldigen ersten Zinserhöhung durch die Fed. Erst in ihrem am Mittwochabend veröffentlichten Beige Book betonte die Federal Reserve erneut, dass sich die US-Wirtschaft grundsätzlich auf gesundem Wachstumskurs befinde. Von Januar bis Mitte Februar sei sie in den meisten Fed-Bezirken gewachsen. Zugelegt hätten die Verbraucherausgaben und der Autoabsatz. Die Löhne seien überwiegend moderat gestiegen.

Vor diesem Hintergrund erreichte EUR/USD zuletzt ein Elfjahrestief und dürfte bald auch die 1,10 von unten betrachten. Heute wird eine Erholung der Gemeinschaftswährung kaum zu erwarten sein. Die Europäische Zentralbank veröffentlicht auf ihrer Sitzung Details zum Wertpapierkaufprogramm. Starttermin März ist bereits gesetzt, jetzt geht es noch um die Umsetzung. Alles in allem eine Situation, die dem Euro nicht gut tun wird.

Auch im Vergleich zum britischen Pfund steht der Euro unter Druck. Daran konnten auch der leicht enttäuschende Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in Großbritannien nichts ändern, der im Februar von 57,4 auf 56,7 Punkte nachgab, statt wie im Konsens erwartet leicht zuzulegen. Die Erhebung liegt nun deutlich unter dem Durchschnitt des vorherigen Jahres bei 58,2 Punkten. Nur die gute Einschätzung der Unternehmen zur Arbeitsmarktlage (57,3 Punkte) verbreitet Zuversicht. Dies ist der zweithöchste Wert in der Geschichte dieser Unterkomponente.

Polens Zentralbank hat am Donnerstag den Leitzins überraschend deutlich auf ein Rekordtief gesenkt. Der Schlüsselzins für die Versorgung des Finanzsystems wurde kräftig um 50 Basispunkte auf 1,5 Prozent herabgesetzt. Notenbankgouverneur Marek Belka signalisierte aber zugleich, dass damit das Ende des Lockerungszyklus erreicht sei. Dennoch fiel der Schritt um 25 Basispunkte stärker aus als erwartet. Begründet wurde die Lockerung mit der Geldpolitik der EZB und der damit ausgelösten Geldschwemme. Die Währungen „rund um die Eurozone" könnten damit unter Aufwertungsdruck geraten, hieß es. Trotz der Zinssenkung verzeichnet der polnische Zloty Kursgewinne zum Euro. Aktuell notiert EUR/PLN um 0,10 Prozent tiefer bei 4,1400.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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