FX Mittagsbericht: Das Euro-Sentiment trübt sich ein
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Der Euro konnte die Marke von 1,15 Dollar nicht nachhaltig zurückerobern. Nach einem kurzen Ausflug über die markante Schwelle fiel der Kurs ab. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung nur noch 1,1446 Dollar - ein Minus von einem knappen halben Prozent.
Es läuft derzeit nicht rund für die Deutsche Wirtschaft, was den Euro belastet. Die deutsche Industrieproduktion lässt zu wünschen übrig. Die Probleme der Automobilindustrie bei der Umstellung auf ein strengeres Abgasmessverfahren hatte die Erzeugung unter Druck gesetzt. Auch der Außenhandel zeigt ungewohnte Schwäche, weil die Weltwirtschaft einen Gang zurückgeschaltet hat.
Auch der anhaltende Streit über den italienischen Haushalt trübt das Sentiment. Der stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini hat die EU-Kommission verbal angegriffen und den EU-Kommissionspräsidenten Juncker und den Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici als die „wahren Feinde“ Europas bezeichnet. Nach Einschätzung der Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank spiegelt der jüngste Anstieg der Renditen für italienische Staatsanleihen in erster Linie die Skepsis der Anleger gegenüber der Haushaltspolitik der Regierung in Rom wider. Solange diese Skepsis auf italienische Papiere beschränkt bleibe, rechnet sie aber nicht mit starken Verluste beim Euro. „Da internationalen Investoren innerhalb des Euroraums genügend attraktive Alternativen zu italienischen Anleihen zur Verfügung stehen, besteht kein Grund Kapital aus dem Euroraum abzuziehen, solange Investoren die Stabilität des Euroraums nicht grundsätzlich in Gefahr sehen", sagte Reichelt.
Die Furcht vor deutlicheren Zinserhöhungen durch die Fed nach den Äußerungen des Fed-Präsidenten Jerome Powell am vergangenen Freitag stärkt zudem den US-Dollar. An der Datenfront ist es heute vergleichsweise ruhig. Einige Fed-Vertreter melden sich im Tagesverlauf zu Wort.
Die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU um einen Austrittsvertrag stocken seit Monaten. Das zähe Ringen hat dem britischen Pfund geschadet. Aktuell notiert EUR/GBP knapp unter 0,88. Zum Vergleich: Im Vorfeld des Brexit-Votums Mitte 2016 lagen die Kurse zwischen 0,70 und 0,75. Ein ungeregelter Austritt Großbritanniens hätte nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) massive Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und Kosten in Milliardenhöhe zur Folge. In diesem Fall käme auf die Wirtschaft auf beiden Seiten des Kanals neue Zölle zu, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Forschungsinstituts.
Mit hoher Erwartung richten sich die Blicke auf die Türkei. Nachdem zuletzt eine grassierende Inflation mit einer Rate von knapp 25 Prozent gemessen wurde, ist die Sorge um die Entwicklung des Landes weiter groß. Die türkische Zentralbank hatte erst vor kurzem die Zinsen drastisch angehoben. Heute will die türkische Regierung geplante Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflationsentwicklung bekannt geben. Im Vorfeld konnte die Lira Gewinne verzeichnen.
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