FX Mittagsbericht: Angespannte Ruhe am Devisenmarkt vor Parlamentssitzung in Athen
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Im gestrigen Handel konnte der Euro am Nachmittag zum US-Dollar zwischenzeitlich etwas an Wert gewinnen, weil die US-Einzelhandelsumsätze überraschend zum Vormonat um 0,3 Prozent zurückgingen. Am heutigen Mittwoch tritt das Währungspaar aber quasi auf der Stelle. Am Morgen war die Gemeinschaftswährung knapp unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen. Im Verlauf drehte EUR/USD ins Plus und tendiert gegen Mittag leicht fester bei 1,1020 US-Dollar.
Gebannte Ruhe herrscht am Devisenmarkt vor der Parlamentsabstimmung in Athen. Am Markt beobachtet man mit Interesse, inwiefern es der griechischen Regierung gelingen wird, die von den europäischen Partnern vorab geforderten Maßnahmen im Parlament durchzubringen. Es wird für den Premier Alexis Tsipras kein leichtes Unterfangen werden.
Am Dienstag warnte der Internationale Währungsfonds (IWF), dass Griechenland weit mehr Rettungsgelder benötigen wird als gegenwärtig auf dem Tisch liegen. Damit hat der IWF die Debatte über die drakonischen Sparmaßnahmen, die an das Rettungspaket gebunden sind, noch angeheizt. Bezüglich der Griechenlandkrise geht es zurzeit aber auch darum, wie Athen bis zum Erhalt eines neuen Hilfspakets finanziell unterstützt werden kann. Es werden Zwischenfinanzierungen benötigt, um die demnächst fälligen Verpflichtungen zu erfüllen.
EUR/JPY stieg zuletzt um 0,31 Prozent auf 136,22 und erholte sich vom am vergangenen Donnerstag erreichten Wochentief bei 1,3348. Die japanische Notenbank hat am Mittwochmorgen angekündigt, nichts an der aktuellen Geldpolitik zu ändern. Die Prognose für das Wachstum für das laufende Fiskaljahr senkten die Währungshüter aber und gehen nun davon aus, dass Japans Wirtschaftsleistung nur noch um 1,7 Prozent zulegen wird. Zuvor im April prognostizierten die Notenbanker noch ein Wachstum von 2,0 Prozent.
Nach Einschätzung der BoJ wird die Inflationsrate weiter in Richtung des Zielwerts von zwei Prozent voranschreiten wird. Laut der aktuellen Prognose rechnen die Währungshüter, dass die Verbraucherpreise im laufenden Fiskaljahr um 0,7 Prozent zum Vorjahr steigen werden. Zuvor hatte die BoJ allerdings eine etwas höhere Inflation von 0,8 Prozent erwartet. Bei der Inflation spielt das Rohöl eine Sonderrolle. Der Energiepreise hatten sich zuletzt stabilisiert. Dies sprach für eine anziehende Inflation. Die Einigung mit dem Iran und die gestiegene Produktion in Saudi-Arabien bedeuten jedoch aktuell ein Überangebot und entsprechend haben die Notierungen zuletzt eher nachgegeben.
Zum britischen Pfund kann der Euro zur Wochenmitte nach einer Schwächeperiode wieder zulegen und auf 0,7052 ansteigen. Am Dienstag zog der Sterling infolge der Aussagen des BoE-Präsidenten Carney an. Ihm zufolge rückt der Zeitpunkt einer erneuten Anhebung der Zinsen trotz der schwachen Inflation näher. Die Kommentare waren Teil seiner Stellungnahme zum vierteljährlichen Inflationsbericht der Bank vor dem Parlament.
Heute leidet das Pfund unter schwachen Daten vom Arbeitsmarkt. Das Office for National Statistics berichtete, dass die Arbeitslosenquote in den drei Monaten bis Mai auf 5,6 Prozent angestiegen ist. In den vorangegangenen drei Monaten lag die Rate bei 5,5 Prozent. Analysten gingen von einer unveränderten Zahl aus. Es ist der erste Anstieg der Arbeitslosenrate seit Anfang 2013.
Die Entwicklung des kanadischen Dollars in den vergangenen Tagen hing größtenteils von der Entwicklung des Ölpreises, dem wichtigsten Exportgut Kanadas, und von den Datenveröffentlichungen aus den USA ab. Mit Blick auf den jüngsten Abwärtsimpuls beim Ölpreis, hat sich der Ausblick für die kanadische Wirtschaft jüngst sogar wieder verschlechtert. Die aktuellen Konjunkturdaten weisen sogar auf die Gefahr hin, dass das BIP im zweiten Quartal erneut schrumpft. Vor diesem Hintergrund erwarten die Marktteilnehmer, dass die kanadische Notenbank (BoC) die Reißleine zieht und den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent senken wird. Die BoC dürfte zudem die Tür für eine weitere Lockerung offen halten. Vor der Zinssitzung der kanadischen Notenbank bleibt der CAD auf allen Fronten etwas schwächer und notiert momentan gegenüber dem Euro bei 0,7112 (-0,28 %).
Heute dürfte die Anhörung der Fed-Präsidentin Janet Yellen vor dem Kongress von Interesse sein und ihre Aussagen zu einer möglichen Zinswende in den USA in diesem Jahr. In der vergangenen Woche gab Yellen an, die Bank werde die Zinssätze voraussichtlich noch in diesem Jahr anheben. Zudem sollte das Beige Book der US-Notenbank weitere Hinweise zur konjunkturellen Entwicklung in den USA geben.
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