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13:59 Uhr, 07.07.2014

Furcht vor neuen Streiks treibt Platinpreis

Angesichts der großen Bedeutung von Südafrika für den Markt und den anhaltenden Verteilungskonflikten bestehen nach Meinung von LBBW-Analyst Thorsten Proettel trotz des Streikendes weiterhin Preis- und Verfügbarkeitsrisiken.

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    Kursstand: 1.501,25 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart (BoerseGo.de) – Der Platinpreis hat seit dem Ende des Streiks in den südafrikanischen Platinminen zugelegt und am 2. Juli 2014 bei 1.517,95 US-Dollar je Feinunze ein frisches Zehnmonatshoch erreicht. Das Streikende bedeutet keine sofortige Wiederaufnahme der Lieferungen aus Südafrika. Zunächst muss die Sicherheit der Minen und Verarbeitungsanlagen geprüft werden, was nach Branchenschätzungen zwischen einem und drei Monaten in Anspruch nehmen dürfte, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.

Der zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern ausgehandelte Kompromiss sehe Lohnsteigerungen von jeweils rund 20 Prozent für dieses und die beiden kommenden Jahre vor. Dies spräche für den Beginn einer längeren Phase ohne Arbeitskämpfe in Südafrikas Platinminen. Allerdings könnte die Streiklust wieder zügig angefacht werden, wenn die Minen wegen den Lohnsteigerungen mit dem Abbau von Arbeitsplätzen begännen. Daneben hätten in den letzten Tagen streikende Metallarbeiter die Bauarbeiten für zwei dringend benötigte neue Elektrizitätswerke blockiert. Der Streik könnte sich auch auf Mitarbeiter des Energieversorgers Eskom ausweiten. Ein Ausfall der Stromerzeugung würde die Platinminen hart treffen, heißt es weiter.

„Der durch den Streik bedingte hohe Angebotsausfall dürfte sich angesichts der voraussichtlich anziehenden Nachfrage aus der Kfz-Industrie in den kommenden Monaten in leicht steigenden Preisen bemerkbar machen. Hierzu trägt möglicherweise auch der Wiederaufbau von zuletzt geleerten Lagern bei. Angesichts der großen Bedeutung von Südafrika für den Markt und den anhaltenden Verteilungskonflikten bestehen trotz des Streikendes weiterhin Preis- und Verfügbarkeitsrisiken“, so Proettel.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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