Fünf Jahre nach Lehman – Jupiter zieht Bilanz
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Guy de Blonay, Deputy Fondsmanager des Jupiter Global Financials SICAV, zieht fünf Jahre nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers Bilanz. Der 15. September 2008 erwies sich im Finanzsektor als entscheidender Moment und symbolisiert eine Ära schwacher Finanzmarktregulierung und -kontrolle mit einer Kultur exzessiver Risikobereitschaft, wie es in einem aktuellen Juniper-Marktkommentar heißt.
Fünf Jahre später hätten bessere Maßnahmen der Politik, Regulierungsbehörden und Banken selbst die Arbeitsweisen der Finanzinstitute geändert und das Vertrauen der Investoren in Finanztitel wiederhergestellt, heißt es. „Unserer Meinung nach sind die wesentlichen Reformen weitestgehend implementiert worden und Banken somit wieder in der Lage, ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen. Zu den Meilensteinen der Reformen zählen dabei der Frank-Dodd Act in den USA, die Basel III Bestimmungen sowie die 2011 errichtete Europäische Bankenaufsichtsbehörde.
Für unser Portfolio favorisieren wir heute jene Banken, die – solange sie attraktiv bewertet sind – wachsende Ausschüttungsquoten aufweisen. Andere Banken, die sich in umfangreichen Restrukturierungsprozessen befinden, sind für uns aufgrund ihres Erholungspotenzials ebenfalls interessant“, so de Blonay.
Das Niedrigzinsumfeld habe zweifelsohne bei der Bankenreform geholfen und eine günstige Rekapitalisierung ermöglicht. Da Investoren ihre Portfolios an das Ende des Quantitative Easings und die kommende Zeit steigender Zinsen anpassen, blieben die Märkte volatil – und Banken müssten vorsichtig agieren. Eines Tages würden sich Investoren von der Idee verabschieden müssen, dass das Prinzip „too big to fail“ für einige Finanzinstitute weiterhin gültig sei. Mit den richtigen Verfahren dürfte es keinen Grund geben, warum notleidende Banken keine Insolvenz anmelden könnten. Bei ordnungsgemäßer Umsetzung sollte dies keine Gefahr für die Stabilität des Finanzmarktes darstellen, heißt es weiter.
„Trotzdem bleibt das Gefühl – fünf Jahre nach Lehman – dass große globale Banken immer noch die Macht haben, Märkte ins Chaos zu stürzen“, so de Blonay.
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