Kommentar
17:45 Uhr, 06.07.2020

US-Dienstleister lassen Krise hinter sich - Uber schluckt Essenauslieferer Postmates

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Erwähnte Instrumente

  • sentix Konjunkturindex: Dritter Anstieg in Folge
  • Deutsche Industrie erholt sich ein Stück weit vom Corona-Schock
  • Landkreis in Spanien wird wegen Corona abgeriegelt
  • ifo: Ein Fünftel der deutschen Firmen hält sich für gefährdet
  • WHO meldet Corona-Rekord
  • Corona-Ausbruch: Notstandslage in Israel
  • FT: Wirecard-Kerngeschäft schreibt seit Jahren rote Zahlen
  • MTU will zahlreiche Stellen streichen
  • Warren Buffett setzt auf einen Erdgasboom
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DAX

  • Der DAX konnte dank kräftigen Rückenwinds aus Asien mit einem satten Aufschlag in die neue Woche starten und seine Zugewinne auch über den Handelstag verteidigen. Der Leitindex beendete den Handel mit einem Plus von 1,64 Prozent auf 12.733,45 Punkte. An den fernöstlichen Börsen ging es zum Teil stark nach oben. Angefeuert wurde die Rally von einem Bericht der chinesischen Finanzzeitung “Securities Times“, in dem Reformen des Aktienmarktes und eine hohe Liquidität als positiv für Aktien herausgestellt wurden. Darin hieß es außerdem, eine gesunde Rally an Chinas Börsen sei nach der Corona-Pandemie nun noch wichtiger für eine Erholung der Wirtschaft als zuvor. In Shanghai stieg der Index heute früh um 5,7 Prozent. Den Anlegern hierzulande stehen trotz der heutigen Aufschläge weiterhin unsichere Zeiten bevor. Der aktuelle Kampf zwischen Konjunkturpessimisten und -optimisten dürfte weitergehen. Einerseits signalisieren die Frühindikatoren V-förmige Wirtschaftserholungen, wie heute der sentix Konjunkturindex, der im Juli das dritte Mal in Folge ansteigen konnte. Beruhigende Nachrichten kamen auch aus Deutschland: Die hiesige Industrie erhielt im Mai nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder deutlich mehr Aufträge. "Das Schlimmste liegt hinter uns", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Andererseits wird vor übergroßem Optimismus gewarnt. Mit Sorge betrachten die Investoren die weltweit wieder zunehmenden Corona-Infektionszahlen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die DFV Deutsche Familienversicherung hat eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter teilweiser Ausnutzung des vorhandenen genehmigten Kapitals 2018 angekündigt. Das Grundkapital soll von derzeit 26,52324 Millionen Euro um bis zu 2,65232 Millionen Euro erhöht werden, wie das Unternehmen mitteilte. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre der Gesellschaft wurde ausgeschlossen.
  • Beim Konsumgüterkonzern Beiersdorf ist der Umsatz nach vorläufigen Zahlen im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum organisch um 10,7 Prozent auf 3,513 Milliarden Euro gesunken, wie Beiersdorf am Montagnachmittag mitteilte. Für das Geschäftsjahr 2020 gibt das Unternehmen auch weiterhin keine Prognose ab. Die "wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie" seien "auch weiterhin nicht sicher abzuschätzen", erläuterte das Unternehmen. Der Bericht für das erste Halbjahr 2020 wird am 6. August veröffentlicht.
  • Volkswagen startet den Bau einer zweiten Elektrofabrik in Deutschland. Für rund eine Milliarde Euro wird die Fabrik im ostfriesischen Emden umgerüstet. „Wir wandeln Emden zu einer der modernsten Fabriken unserer Industrie und entwickeln den Standort zu einem weiteren Leuchtturm-Projekt für E-Mobilität", sagte Produktionsvorstand Andreas Tostmann dem "Handelsblatt". Zuvor hatte VW das Werk Zwickau auf den Bau von E-Modellen umgerüstet.
  • Der Verpackungshersteller Gerresheimer wappnet sich für einen kommenden Corona-Impfstoff. „Wir haben in Glasform-Maschinen investiert, haben unsere Kapazitäten aufgebaut. Die Produktion läuft jetzt schon auf vollen Touren", sagte Vorstandschef Dietmar Siemssen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". „Wenn es mit dem Impfstoff klappt, werden mehrere Milliarden Impfstoffeinheiten benötigt werden, die in Injektionsfläschchen abgefüllt werden müssen. Etwa ein Drittel dieses Marktes entfällt auf uns.“
  • Der Fahrdienst Uber übernimmt den Essenauslieferer Postmates für 2,65 Mrd. US-Dollar. Zur Finanzierung will Uber rund 84 Mio. neue Aktien ausgeben. Postmates ist der kleinste Wettbewerber im boomenden US-Markt für Essenslieferungen. Uber hatte Anfang des Jahres Gespräche mit dem größtem Lieferantendienst Grubhub über eine mögliche Übernahme geführt, die jedoch erfolglos blieben.
  • Das Medizintechnologie-Unternehmen Becton Dickinson teilte mit, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA einen schnellen Covid-19 Test vorläufig bewilligt hat (emergency use authorization), der Resultate in 15 Minuten liefern kann. Der Test kann mit dem tragbaren Analysesystem "BD Veritor PLUS" des Unternehmens verwendet werden.
  • Dominion Energy verkaufte sein Erdgastransport- und -speichernetzwerk für 4 Mrd. Dollar an Warren Buffetts Berkshire Hathaway. Die Investmentgesellschaft übernimmt zudem Schulden in Höhe von 5,7 Mrd. Dollar. Unabhängig davon haben Dominion und Duke Energy das gemeinsame 8 Mrd. Dollar schwere Atlantikküsten-Pipeline-Projekt aufgegeben, nachdem rechtliche Verzögerungen die Kosten des Projekts fast verdoppelt hätten.
  • Fiat Chrysler könnte seine geplante Sonderdividende im Zusammenhang mit der bevorstehenden Fusion mit der Peugeot-Muttergesellschaft PSA Group kürzen, berichtete die italienische Zeitung Il Sole 24. Fiat Chrysler versuche, angesichts der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die weltweiten Autoverkäufe Liquidität im Unternehmen zu behalten.
  • Ein weiterer wichtiger Testflug für den Krisenjet Boeing 737 Max-Jet könnte laut „Wall Street Journal“ bereits in dieser Woche stattfinden. Eine "Überprüfung der Einsatzbereitschaft" wird unter Beteiligung von Regierungspiloten und Besatzungen von Fluggesellschaften aus der ganzen Welt durchgeführt.
  • Corona-Patienten werden im Rahmen einer von der WHO koordinierten Studie ab sofort nicht mehr mit Lopinavir/Ritonavir von Abbvie behandelt, das gegen HIV entwickelt worden war. Es habe sich gezeigt, dass die Mittel bei den Patienten praktisch keinen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hatten, hieß es.
  • Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von US-Starinvestor Warren Buffett hat sich mit dem Energiekonzern Dominion Energy auf den Kauf von dessen Erdgaspipeline sowie des Speichergeschäfts geeinigt. Der Deal hat einen Wert von 9,7 Mrd. US-Dollar, wie es in einer Mitteilung von Sonntag hieß. Mehr als 7.700 Meilen Gasverteilernetze sowie rund 900 Mrd. Kubikfuß (etwa 25 Mrd. Kubikmeter) an Speicherkapazitäten sind Teil des Geschäfts. Der Verkauf soll im Laufe des vierten Quartals 2020 abgeschlossen sein.
  • Der Triebwerksbauer MTU setzt vor dem Hintergrund der Corona-Krise nun doch den Rotstift an „Die Luftfahrtindustrie wird durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie noch über längere Zeit unter Druck bleiben", erklärte MTU-Chef Reiner Winkler. Es werde Jahre dauern, bis der Luftverkehr wieder das Niveau von vor der Krise erreicht habe. Im April hatte der Konzern noch angekündigt, er wolle nach Möglichkeit ohne Jobabbau durch die Krise kommen. Nun aber sollen bis Ende 2021 ca. 10 bis 15 Prozent der Jobs weltweit wegfallen. Der Konzern hat rund 10.000 Mitarbeiter.
  • Die EU-Kommission hat der Tübinger Firma Curevac ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank von 75 Mio. Euro zur Entwicklung von Impfstoffen insbesondere gegen das Coronavirus genehmigt, wie das Biopharma-Unternehmen am Montag mitteilte. Curevac hat im Juni die erste klinische Corona-Studie an Menschen begonnen. Den Angaben nach ist die Förderung auch für die Fertigstellung einer vierten Produktionsstätte des Unternehmens in Tübingen bestimmt.
  • Beim Zukunftsthema Wasserstoff möchte der Stromproduzent RWE künftig an vorderster Front mitmischen. „Das Potenzial für Wasserstoff ist riesig und RWE rechnet sich in dem Geschäft große Chancen aus", sagte Konzernchef Rolf Martin Schmitz dem Handelsblatt. „Für uns ist Wasserstoff ein großes Thema." Sein Konzern wolle sich deshalb sowohl bei der Produktion als auch beim Handel von Wasserstoff stärker engagieren.
  • Beim mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard sollen laut einem "Finanical-Times"-Bericht seit Jahren rote Zahlen geschrieben worden sein. Die Geschäfte unter direktem Einfluss Wirecards hätten 2018 etwa einen operativen Verlust von 74 Mio. Euro gemacht. Auch im Jahr davor habe Wirecard in den Bereichen Geld verloren, während die offiziellen Geschäftszahlen für den Gesamtkonzern stetig steigende Gewinne auswiesen, so die FT unter Berufung auf Sonderprüfungen von KPMG. Das Unternehmen wollte die Informationen der Zeitung nicht kommentieren. Laut dem Bericht dienten die Luftbuchungen in der Bilanz dazu, die Verluste zu kaschieren.
  • Der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek ist weiterhin untergetaucht. Die Daten, die die Einreise des Österreichers auf den Philippinen am 23. Juni und die Weiterreise nach China am nächsten Tag zu belegen schienen, seien gefälscht, sagte der philippinische Justiz-Staatssekretär Menardo Guevarra laut Reuters. Die Beamten der Einwanderungsbehörde, die die gefälschten Daten in die Systeme eingetragen hätten, seien von ihren Aufgaben entbunden worden und würden zur Rechenschaft gezogen.
  • Der geplante Stellenabbau bei der Deutschen Bank könnte in diesem Jahr geringer ausfallen als zunächst geplant. Am Ziel, die Stellenzahl bis Ende 2022 um etwa 18.000 auf 74.000 zu reduzieren, ändere aber auch die Corona-Pandemie nichts, sagte Finanzvorstand James von Moltke der "Financial Times“. Wegen der Corona-Krise habe es wochenlange Pause bei einigen Restrukturierungsmaßnahmen wie dem Stellenabbau gegeben.
  • Die Commerzbank-Führung tritt mitten in der Diskussion um einen verschärften Sparkurs von der Bühne. Vorstandschef Martin Zielke schmeißt hin, und Aufsichtsratchef Stefan Schmittmann auch gleich. Zielkes Vertrag soll spätestens zum 31. Dezember 2020 beendet werden - „einvernehmlich", wie der Konzern überraschend am Freitagabend mitteilte. Der Aufsichtsrat werde dazu in seiner Sitzung an diesem Mittwoch "einen Beschluss fassen". „So erkennbar die strategischen Fortschritte sind, so unbefriedigend war und ist die finanzielle Performance der Bank. Und dafür trage ich als Vorstandschef die Verantwortung. Da ich diese Verantwortung übernehmen möchte, habe ich dem Aufsichtsratsausschuss eine einvernehmliche Aufhebung angeboten", begründete Zielke den Schritt. „Ich möchte damit den Weg für einen Neuanfang freimachen. Die Bank braucht eine tiefgreifende Transformation und dafür einen neuen Vorstandschef, der vom Kapitalmarkt auch die notwendige Zeit für die Umsetzung einer Strategie bekommt.“ Der Doppel-Rücktritt hat die Politik auf den Plan gerufen. Der Bund ist mit 15,6 Prozent größter Aktionär der Commerzbank und hat bei der Vergabe der Spitzenposten de facto ein Vetorecht. Beste Chancen auf den Posten des Vorstandschefs hat Insidern zufolge Roland Boekhout. Der Niederländer kam Anfang des Jahres von der niederländisch-deutschen ING in den Vorstand der Commerzbank.
  • Bei der britischen Großbank Lloyds kündigt sich ein Wechsel an der Führungsspitze an. Der amtierende CEO Antonio Horta-Osorio will im Jahr 2021 abtreten, wie die Bank am Montag mitteilte. Zeitgleich hat Lloyds auch eine Neubesetzung an der Spitze des Verwaltungsrats bekanntgegeben. Hier wird Lord Blackwell im Laufe des nächsten Jahres seinen Posten zur Verfügung stellen. Als Nachfolger wurde Robin Budenberg berufen.

Konjunktur & Politik

  • Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das nichtverarbeitende Gewerbe ist im Juni bedeutend stärker als erwartet nach oben gesprungen. Der Indexwert stieg von 45,4 Punkten im Mai auf 57,1 Zähler und schlug die Konsenserwartung eines gedämpfteren Anstiegs auf 50,1 Punkte damit recht deutlich. Der Indikator signalisiert damit nicht nur erstmals seit März wieder eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivität, sondern auf dem erreichten Niveau auch ein BIP-Trendwachstum von annähernd 3 Prozent auf Jahresbasis.
  • Klaas Knot, Präsident der niederländischen Zentralbank und EZB-Ratsmitglied, hat vor einem neuen Zentralbank-Put gewarnt. Die Maßnahmen der EZB könnten dazu führen, dass sich zu sehr auf die Geldpolitik als Verteidigungslinie gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie verlassen wird. Diese Art der Wahrnehmung sei riskant, da sie zu fortschreitenden Schuldenständen führen würde. Aus seiner Sicht müsste die EZB ihre Möglichkeiten aus den neu aufgelegten Programmen nicht mehr voll ausnutzen, da die Eurozone bereits in eine Erholungsphase übergegangen sei.
  • Die USA haben ihre besondere, positive Dynamik in der wirtschaftlichen Entwicklung im Zuge der Corona-Krise eingebüßt. Der sentix Konjunkturidex für die US-Wirtschaft steigt im Juli zwar zum dritten Mal in Folge, aber die Lagewerte bleiben mit -43 Punkten ebenso schwach, wie beispielsweise in Europa. Kritisch ist dagegen der Rückgang bei den Erwartungswerten. Mit -8,3 Punkten auf +13 Punkte handelt es sich um den größten Rückgang aller von sentix betrachteten Regionen. „Die Anleger sorgen sich um die „zweite Welle“ offenbar sehr“, so das Analysehaus.
  • Nach den USA verurteilt auch Russland die drohende Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee. Ein Kreml-Sprecher verwies dabei auf eine Aussage auf das Oberhaupt der orthodoxen Kirchen, welches die Bedrohung der Heiligen Sophia als eine Gefahr für die gesamte christliche Zivilisation bezeichnet hatte. Die Regierung wolle sich jedoch nicht in inner-türkische Angelegenheiten einmischen.
  • Immer mehr Republikaner unterstützen die Wahl des Demokraten Joe Biden bei den Präsidentschaftswahlen im November aktiv. Ähnliche innerparteiliche Bestrebungen, Donald Trump zu blockieren, hat es schon 2016 gegeben: Die Fraktion hieß damals „Never Trumpers“. Die Gruppe geriet zum Beginn seiner Amtszeit in Vergessenheit.
  • Die argentinische Regierung in Buenos Aires will im Schuldenstreit den privaten Gläubigern ein letztes Angebot vorlegen. Die neue Offerte werde am Montag offiziell bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht und gelte bis zum 4. August, teilte das argentinische Finanzministerium mit. Berichten zufolge bietet die Regierung den Gläubigern bei der Umschuldung 53,5 Cent pro Dollar an. Das Zahlungsmoratorium soll nach der neuen Offerte nur ein Jahr statt drei Jahre dauern.
  • Die sentix Konjunkturindizes für Euroland sowie für viele andere Regionen verbessern sich im Juli zum dritten Mal in Folge. Der Euroland-Gesamtindex stieg um 6,6 Punkte auf minus 18,2 Punkte, , wie das Analysehaus am Montag in Frankfurt mitteilte. Während die aktuelle Lage erneut besser bewertet wurde, gingen die konjunkturellen Erwartungen leicht zurück. Auch in Deutschland verbessert sich der sentix Konjunkturindex zum dritten Mal in Folge auf -10,5 Punkte. Dennoch scheine zu großer Optimismus fehl am Platze, kommentierte das Sentix-Institut. Zum einen würden die Erwartungen in fast allen betrachteten Regionen sinken. Zum anderen gingen die Anleger nach wie vor davon aus, dass die coronabedingten Wirtschaftseinbrüche binnen eines Jahres nicht ausgeglichen werden könnten. „Es hat sich also in den letzten vier Wochen keine verbesserte Langfristperspektive für die Anleger ergeben." Die sinkenden Erwartungen seien ein Zeichen, dass dem Aufschwung schon im Sommer die Puste ausgehen könnte.
  • Nach der katalanischen Region Segrià wird in Spanien das Rad zurückgedreht und wieder ein größeres Gebiet wegen steigender Corona-Infektionszahlen unter Quarantäne gestellt. Der Landkreis A Mariña in der galicischen Provinz Lugo im Nordwesten des Landes soll zwischen Montag und Freitag fünf Tage lang abgeriegelt werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wie die Regionalregierung von Galicien am Sonntag mitteilte. Betroffen sind rund 70.000 Menschen.
  • Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht die steigenden Corona-Fallzahlen in den USA mit Sorge und als Bedrohung für die deutsche Wirtschaft. „Solange aus den USA kein deutliches Signal der Besserung kommt, und unser Gefühl ist, dass es da eher schwieriger wird, so lange wird es ein ernsthaftes Problem werden", so Söder.
  • Der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands war im Mai nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saison- und kalenderbereinigt um 10,4 Prozent höher als im Vormonat April. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2019 gab es einen kalenderbereinigten Rückgang um 29,3 Prozent. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe saison- und kalenderbereinigt 8,9 Prozent höher als im Vormonat. Analysten hatten im Schnitt einen höheren Anstieg im Monatsvergleich und einen geringeren Rückgang im Jahresvergleich erwartet.
  • Ein gutes Fünftel der deutschen Unternehmen sieht sein Überleben durch die Coronakrise gefährdet. Das ergibt sich aus der neuesten Umfrage des ifo Instituts. 21 Prozent der Firmen antworteten im Juni, die Beeinträchtigungen durch Corona seien existenzbedrohend. „In den kommenden Monaten könnte sich eine Insolvenzwelle anbahnen“, sagt ifo-Forscher Stefan Sauer. Das betrifft vor allem die Dienstleister, von denen sich 27 Prozent als gefährdet einstuften. Im Handel waren es demnach 18 Prozent, in der Industrie 17 und auf dem Bau nur 2 Prozent. In der Industrie sind es vor allem die Metallerzeuger und -bearbeiter, die sich zu 53 Prozent für gefährdet halten.
  • Weltweit steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie immer weiter an. So meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO einen neuen Rekord: Binnen 24 Stunden seien zum vergangenen Samstag 212.326 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Davon entfielen allein mehr als 53.000 Fälle auf die USA und mehr als 48.000 auf Brasilien. Die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus ist hingegen seit Anfang Mai vergleichsweise stabil.
  • Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble macht sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie dafür stark, die Währungsunion zu einer Wirtschaftsunion auszuweiten. Es brauche „heute den Mut, den wir in der Krise 2010 nicht hatten, um endlich zu mehr Integration in der Eurozone zu kommen", schreibt er in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die aktuelle Diskussion greife „zu kurz, weil sie vorrangig um Aspekte der Finanzierung kreist, etwa darum, ob die geplanten Hilfsmittel als Zuschüsse oder als Kredite fließen", kritisierte er.
  • US-Präsident Donald Trump hält trotz der jüngsten Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA an seinen Wahlkampfveranstaltungen im großen Stil fest. Am Samstag will er auf dem Flughafen von Portsmouth im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire im Freien vor Tausenden Anhängern sprechen.
  • Nach dem Rücktritt der französischen Regierung wird bereits an diesem Montag das Kabinett des neuen Premierministers Jean Castex vorgestellt. Zuerst sollen die neuen Minister bekanntgegeben werden, dann die Staatssekretäre. Castex hatte am Freitag von „neuen Talenten“ und „Persönlichkeiten mit unterschiedlichem Hintergrund" gesprochen und eine eine schnelle Umbildung der Regierung angekündigt.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet ab Oktober mit einem Wirtschaftsaufschwung. „Ich bin mir sicher, dass wir den Abschwung unserer Wirtschaft nach der Sommerpause stoppen können und spätestens ab Oktober die Wirtschaft in Deutschland wieder wächst", sagte er der "Bild am Sonntag". Alles in allem werde die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um sechs Prozent schrumpfen. Für 2021 rechne er mit einem Wachstum von über fünf Prozent.
  • Angesichts eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen in Israel hat Regierungschef Netanjahu von einer Notstandslage gesprochen. „Wir befinden uns mitten in einer neuen Corona-Attacke. Es ist ein sehr starker Ausbruch, auf der ganzen Welt und bei uns", sagte Netanjahu. „Wenn wir die Ausbreitung des Coronavirus nicht stoppen, werden wir weder Gesundheit noch Wirtschaft haben“.

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