FRESENIUS – Von der Intensivstation in die Reha?
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- Fresenius SE & Co. KGaAKursstand: 29,210 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Fresenius SE & Co. KGaA - WKN: 578560 - ISIN: DE0005785604 - Kurs: 29,210 € (XETRA)
Könnte jetzt der Zeitpunkt gekommen sein? Der hoch verschuldete Konzern ächzt unter den steigenden Zinsen. Doch gerade in dieser Zeit gibt der Aktienkurs Gas und zeigt relative Stärke. Der Konzernumbau rückt in den Fokus.
Ein langer Weg
Die Deutsche Bank machte vor zwei Wochen insbesondere potenzielle Verkäufe von Unternehmensteilen als Kurstreiber aus. Zuletzt wurde berichtet, Fresenius wolle sich von seinen Kinderwunschkliniken trennen. Diese wurden erst 2020 unter dem Ex-CEO Stephan Sturm gekauft. Es zeigt sich: Hier soll tatsächlich etwas passieren, und der neue Vorstand hat relativ freie Hand. Der neue CEO, Michael Sen, will sich auf Helios und Kabi konzentrieren. Auch einige Kliniken in Südamerika stehen auf der Verkaufsliste. FMC und Vamed sollen als Finanzbeteiligungen geführt werden. Vamed könnte aber auch ein potenzieller Verkaufskandidat sein.
Die Nettofinanzverbindlichkeiten von Fresenius summierten sich zuletzt auf 25,7 Mrd. EUR. Ohne FMC lägen die Verbindlichkeiten bei 15,27 Mrd. EUR. Wenn die Zinsen um ein Prozent steigen, bedeutet das im Worst Case demnach 250 Mio. EUR mehr Zinslast. Bei rund 3,66 Mrd. EUR erwarten Analysten das EBIT im Geschäftsjahr 2023. Da ist also noch Luft vorhanden.
Netto soll Fresenius bis zum Jahr 2025 wieder rund 2 Mrd. EUR verdienen. Das würde ein Ergebnis von 3,50 EUR pro Aktie bedeuten. Nehmen wir an, bis dahin hat sich die Zinsthematik wieder entschärft und Sen hat den Konzern mit der Konzentration auf die Bereiche Kabi und Helios erfolgreich umgebaut, dann könnte sich der Aktienkurs wieder an historischen Bewertungen orientieren.
Die lagen bei einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von ca. 1 im langjährigen Schnitt. Derzeit notiert Fresenius aber nur bei 0,5. Das Verhältnis von Unternehmenswert zu EBITDA liegt aufgrund der hohen Verschuldung derzeit im langjährigen Mittel und signalisiert keine Unterbewertung. Bei einer KGV-Betrachtung sieht die Sache schon wieder anders aus. Fresenius wurde hier viele Jahre mit einem Wert zwischen 15 und 20 gehandelt. Derzeit liegen wir nur bei rund 10. Verdient Fresenius 2025 demnach 3,5 EUR und legen wir ein Multiple von 13 an, so hätte der Kurs Luft bis 45 EUR.
Fazit: Fresenius bleibt aufgrund der Verschuldung ein spekulatives Investment. Gelingt der Konzernumbau und kommt das Unternehmen wieder in die Spur und kehrt Ruhe an der Zinsfront ein, dann würden mich mittelfristig Kurse von 50 EUR nicht wundern. Doch dafür muss noch viel passieren! Dem Vorstand kann man bei seinem Vorhaben nur die Daumen drücken.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 40,84 | 42,00 | 43,72 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,08 | 2,69 | 3,13 |
KGV | 9 | 11 | 9 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,92 | 0,94 | 1,03 |
Dividendenrendite | 3,15% | 3,22% | 3,53% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |
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