Nachricht
17:10 Uhr, 30.08.2010

Franklin Templeton: Frühindikatoren geben Hinweise auf Marktaussichten

Frankfurt (BoerseGo.de) - Vor einem Jahr in 2009 zeigten die Frühindikatoren (Leading Economic Indicators oder LEIs) einem Franklin Templeton Markkommentar zufolge eine Besserung der konjunkturellen Lage in den kommenden Monaten an. „Die globale Aktienmarkt-Rally, die sich von März an über den größeren Teil des Jahres erstreckte, spiegelte eine optimistische Einschätzung der Wirtschaftsaussichten wider, was für den Einsatz von LEIs als „Frühwarnsystem“ für künftige Konjunkturaussichten sprach“, sagt Brent Smith, Senior Vice President, Portfolio Manager und CIO von Franklin Templeton Multi-Asset Strategies. „Die Aktienkurse sagten – wie schon oft in der Geschichte – voraus, dass die Industrieländer die Rezession überwinden“. Ebenso habe es in der Vergangenheit eine enge Korrelation zwischen dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und den LEIs, die als Signalgeberf ür bestimmte Phasen des Konjunkturzyklus agieren und regelmäßig auf Aktienmarkttrends hinweisen gegeben. In diesem Zusammenhang stellt sich laut dem Experten die Frage nach den aktuellen Erwartungen für die Aktienmarkterträge. Laut Thomson Reuters war der erwartete Gewinn je Aktie Anfang Juli für den S&P 500 Index für 2011 17% höher als für das laufende Jahr.

„Noch im März 2009 steckten die Volkswirtschaften in der Rezession und die Ertragserwartungen waren sehr gering. Doch da die LEIs danach aufwärts tendierten und die Rezession zuließ, dass starke Unternehmen ihre Margen erhöhen konnten, übertrafen die Quartalserträge allmählich die Erwartungen“, sagt Brent. Während die großen Industrieländer die Rezession hinter sich ließen, hätten die Ertragsmeldungen die Aktienkurse in den letzten Quartalen weiterhin gestützt. Doch da sich die Vorausbestimmung der Aktienmärkte vermutlich auf den Konjunkturausblick für 2011 stützt, ist Brent nicht überzeugt, dass sich die aktuellen Ertragserwartungen bestätigen können. Für den Moment erscheine eine nachhaltige Durchschlagskraft des Wirtschaftsaufschwungs immer mehr von anhaltend starkem Wachstum in Schwellenmärkten und rohstoffreichen Ländern abhängig.

Kurz gesagt geht der Franklin Templeton-Analyst davon aus, dass auch noch im 2. Quartal und möglicherweise im dritten weiterhin robuste Ertragszahlen gemeldet werden, erkennbar sei jedoch eine Diskrepanz zwischen dem nachlassenden Wirtschaftswachstum und den Ertragserwartungen für 2011. Bis dahin sollten die großen Ertragssprünge vermutlich zumindest Anzeichen für Abschwächung zeigen und Aktien sollten gegenüber Anleihen weiter an Dynamik verlieren.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten