Fokus auf Agrarwirtschaftstitel richten
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Frankfurt/Den Haag (BoerseGo.de) – Nachdem unzählige Naturkatastrophen in der letzen Zeit die Preise für Agrarrohstoffe zunächst gestützt hatten, geriet der Sektor infolge der Unruhen im Nahen Osten und in Nordafrika sowie der Sorgen um radioaktive Verseuchung in Japan unter Druck. Der Investmentspezialist ING Investment Management (ING IM) hält trotz der Folgen der Naturkatastrophen und geopolitischen Spannungen an der Übergewichtung von Agrarwirtschaftstiteln fest. Aufgrund der zunehmenden Volatilität am Erdölmarkt hat der Vermögensverwalter seine Übergewichtung von Energiewerten allerdings auf neutral reduziert, so ING IM. „Ereignisse wie die Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika sowie das Erdbeben in Japan haben – ebenso wie vorübergehende Preiseinbrüche – zu einer steigenden Nachfrage nach strategischen landwirtschaftlichen Rohstoffen in Ländern wie Algerien, Tunesien und Ägypten geführt“, sagt Koen Straetmans, Senior Strategist, Immobilien und Rohstoffe bei ING IM Europe: „Preisfluktuationen sind bei landwirtschaftlichen Produkten normal. Tendenziell weiten Landwirte die Anbauflächen für jene Fruchtpflanzen aus, die die höchsten Preissteigerungen erleben. In der nächsten Saison wären das Baumwolle und Mais. Diese Entscheidungen könnten einen wichtigen Anhaltspunkt für das grundlegende Marktgleichgewicht in diesem Sektor darstellen. Aufgrund der zeitlichen Verzögerung zwischen Pflanzung und Ernte sowie äußerer Faktoren wie Witterungsverhältnisse sind die Preise an diesem Markt oftmals hohen Schwankungen unterworfen“, meint der Investment-Experte.
Straetmans weiter: „Die Märkte fokussieren in letzter Zeit auf die kurzfristigen Folgen für die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten, denn sowohl Ägypten als auch Japan sind bedeutende Akteure auf dem Einfuhrmarkt. Zurzeit deuten mehrere Faktoren, wie höhere strukturelle Nachfrage, Lebensmittelsicherheit und Wetter, kurzfristig auf eine positive Performance im Agrikulturbereich hin. Trotz der normalerweise hohen Volatilität in diesem Markt gehen wir davon aus, dass die Landwirtschaft in den kommenden Monaten ein wichtiger Sektor sein wird. Wir halten daher an unserer Übergewichtung in diesem Sektor fest.“
Für den Energiebereich weist ING IM warnend darauf hin, dass die Volatilität in diesem Sektor in jüngster Zeit erheblich gestiegen ist. Durch die Eskalation der Gewalt in Libyen ist die Rohölproduktion des Landes nahezu eingebrochen. Eine baldige Stabilisierung der Situation im Land sei unwahrscheinlich, so ING IM. Zudem sorge Saudi-Arabien derzeit mit gemischten Signalen über die Ölversorgung für Verwirrung am Markt. „Die anhaltenden Sorgen werden sich voraussichtlich in einer steigenden Risikoprämie auf den Ölpreis niederschlagen. Sollte es zu einer umfassenden Unterbrechung der Erdölversorgung kommen, könnten die Ölpreise explosionsartig auf über 150 US-Dollar klettern. Dann würden die Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum kurzfristig eingepreist; ein Boom-Bust-Zyklus beim Ölpreis wäre die Folge.“
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