Finanzmärkte in den Schwellenländern reagieren uneinheitlich auf Fed-Entscheid
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Bangkok/ Singapur (Godmode-Trader.de) - Die US-Geldpolitik ist für die gesamte Weltwirtschaft von großer Bedeutung. Sind die Zinsen in den USA höher als im Ausland, zieht das internationales Finanzkapital an und lässt damit den Kurs des US-Dollar steigen. Vor einem möglichen Kapitalabfluss fürchten sich vor allem Schwellenländer, in die in den Jahren der Nullzinsen viel Anlegergeld floss und deren Unternehmen sich stark in Dollar verschuldet haben. An den Finanzmärkten der asiatischen Emerging Markets fielen die Reaktionen auf die gestrige Entscheidung der US-Notenbank deshalb überraschend uneinheitlich aus. An den Devisenmärkten haben viele Marktteilnehmer weiter vorsichtig agiert und der US-Dollar verzeichnete mehrheitlich Kursgewinne gegenüber den dortigen Lokalwährungen. Die US-Notenbank Fed hatte am Donnerstag den Leitzins in einer Spanne nahe der Nulllinie belassen und ein geringeres Tempo für Zinserhöhungen im kommenden Jahr angekündigt.
Nach Einschätzung der thailändischen Zentralbank dürfte die Entscheidung der Fed zwar dazu beitragen, den gegenwärtigen Abfluss von Anlagevermögen aus der Region zu bremsen, eine neuerliche Rückführung von Vermögen in die lokalen Märkte sei aber kurzfristig wohl auch nicht zu erwarten. Der Grund dafür dürfte sein, dass die Investoren eine Zinserhöhung in den USA jetzt im Dezember erwarten.
Zusätzlich belastet spürbare Wachstumsverlangsamung in Asien deren Attraktivität bei den Anlegern. Erst am Donnerstag hatte Singapur, das als Handelsdrehkreuz Indikatorfunktion besitzt, für die um Ölausfuhren bereinigten Exporte im zurückliegenden August in der Jahresrechnung einen Rückgang um 8,4 Prozent vermeldet und damit auch im dritten Quartal einen schwachen Handel in der Region signalisiert.
Vor dem Hintergrund globaler Unsicherheiten hatten der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank die Fed im Vorfeld der September-Sitzung angemahnt, vorerst von einer Zinsanhebung abzusehen. Die Verknappung des billigen Geldes würde Anleger noch nervöser machen. „Die Fed scheint den von IWF und Weltbank mit Blick auf die Schwellenländer geäußerten Bedenken zum jetzigen Zeitpunkt Rechnung zu tragen“, kommentierte Allianz-Chefökonom Michael Heise.
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