Finanzbildung für Selbstentscheider
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Das ist wie Sport treiben, ein Buch lesen oder einen Film schauen. Wir können uns Tipps holen, aber es tun, das müssen wir letztlich selbst.
Um jedoch den Schritt vom Bankkunden zum rationalen Privatanleger gehen zu können, braucht es Finanzbildung.
Denn es einfach mal eben selbst zu tun, ist noch nicht die Lösung.
Wer also keine Lust oder Zeit hat, sich Finanzwissen aufzubauen, ist vermutlich mit einer professionellen Vermögensverwaltung, vielleicht auch durch ein Finanztechnologie-Unternehmen, besser aufgehoben als beim Versuch, mit verbundenen Augen Dartpfeile zu werfen.
Dabei sind die Grundregeln des erfolgreichen Geldanlegens gar nicht so schwer.
1. Aktienquote: Die wichtigste Entscheidung im Portfolio
Bei der Festlegung der eigenen Risikoquote ist es wie mit dem Autofahren. Wir halten uns alle zum großen Teil für außergewöhnlich gute Autofahrer. Bis es dann plötzlich knallt. Wer jedoch vorausschauend fährt, immer genügend Sicherheitsabstand lässt, der kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich an sein Ziel.
Der Schlüssel zum Erfolg bei der Geldanlage liegt nicht darin, die Anlagen mit dem größten Renditepotenzial zu finden, sondern die mit dem größten Risiko zu vermeiden.
2. Diversifikation: Fonds sind langfristig bessere Anlagen
Die Verteilung des Vermögens auf mehrere Anlagen ist der entscheidende Vorteil von Fonds. Statt das Geld auf nur wenige Einzeltitel zu setzen, streuen Anleger mit einem Fonds in den meisten Fällen sehr breit, oft sogar weltweit und in einigen Fällen sogar über verschiedene Anlageklassen (Aktien, Renten, Rohstoffe).
3. Antizyklisch investieren
“I'd rather buy something that is relatively depressed than something that is relatively high.“
- Marc Faber (ehemaliger Hedgefonds-Manager und "Crash-Prophet")
Auch Marc Faber empfiehlt sein Geld eher in eine Anlage zu investieren, die stark gefallen ist, statt in einen Wert, der stark gestiegen ist. Er verweist hier auf die goldene Regel des antizyklischen Investierens: „Buy low, sell high“.
Es scheint für uns tatsächlich eine der größten Herausforderungen zu sein, dem Antrieb zu widerstehen, bei hohen Kursen euphorisch und bei fallenden Kursen pessimistisch zu werden.
Die moderne Verhaltensforschung hat genau dieses Phänomen anhand von Untersuchungen bestätigt. Die sogenannte „Anker-Anpassungs-Heuristik“ ist eine Entscheidung unseres Gehirns zu unterschiedlichen Einschätzungen bei verschiedenen Ausgangssituationen zu kommen.
So schätzten in einer sekundenschnellen Antwort Probanden, dass das Ergebnis von 1x2x3x4x5 niedriger sei, als von 5x4x3x2x1.
Diesen Effekt können wir an der Börse auch erleben.
Anleger schätzen den DAX bei 10.000 Punkten attraktiver ein als bei 4.000 Punkten und sind eher bereit bei hohen Kursen zu investieren, als bei niedrigen.
Die rationale Entscheidung wäre jedoch, bei niedrigen Kursen zu kaufen.
Fazit
Finanzwissen ist wichtig.
Denn zu wissen, warum wir ein Investment oder einen Trade tätigen, macht uns nicht nur zu besseren Selbstentscheidern, sondern hilft uns auch dabei Rückschläge zu meistern.
Egal für welches Investment sich die Umfrageteilnehmer entschieden hatten, ich habe fast immer zwischen den Zeilen herauslesen können, wie der- oder diejenige im Falle eines Scheiterns umgehen würde. Die Fähigkeit ermöglicht es erfahrenen Anlegern auch, spekulative Positionen mit einem höheren Risiko einzugehen, mit dem wir ohne Finanzbildung höchstwahrscheinlich finanziellen Schiffbruch an der Börse erleiden würden.
Viele Grüße
Jakob Penndorf
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