Dieser Aktien-Experte performt in fast jeder Marktphase
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Jakob Penndorf: Hallo Oliver, auf deinem Guidants-Desktop tradest Du ausschließlich US-Aktien. Was fasziniert dich am Aktienmarkt in den USA?
Oliver Nagel: In den USA ist zum einen die Anzahl der handelbaren Aktien um ein Vielfaches höher als bspw. in Deutschland. Zum anderen zählen die USA zu den innovativsten Ländern der Welt. Das merkt man auch an den Aktienmärkten. Die Chartverläufe von Unternehmen wie Amazon, Facebook, Apple, Square oder The Trade Desk sprechen da denke ich für sich. Als Trader mit techno-fundamentalen Ansatz, also einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse, fühle ich mich in den USA pudelwohl. Der Mix aus starken fundamentalen Storys und markanten charttechnischen Setups ist ein echter Vorteil in den USA, der zudem perfekt zu meinem Trading-Stil passt.
JP: Die Finanzmärkte bieten ja eine Vielzahl von Trading-Chancen. Welche Vorteile siehst Du beim Handel von Einzelaktien gegenüber z.B. Indizes oder anderen Anlageklassen?
ON: Aktien bieten mir den riesen Vorteil einer fundamentalen Bewertung. Ich kann nach klaren Kriterien bzgl. des Geschäftsmodells entscheiden, ob das Unternehmen für einen Trade in Frage kommt. Bei den Indizes habe ich es mit vielen Aktien gebündelt in einem Index zutun. Im S&P 500 mit den 500 größten Unternehmen der USA nach Marktkapitalisierung. Das macht mir als eingefleischter Fan der Fundamentalanalyse natürlich schwer eine Meinung zur Richtung eines solchen Index zu entwickeln. Deshalb habe ich für mich entschieden mich auf die Dinge zu fokussieren von denen ich etwas verstehe. Dazu zählt das Analysieren von Geschäftsmodellen und das charttechnische Trading von fundamental untermauerten Setups in Einzelaktien.
JP: Wie sieht ein konkretes Trading-Setup bei dir aus oder gibt es hier überhaupt ein standardisiertes Vorgehen bei dir?
ON: Ja, ich gehe nach sehr klaren Trading-Kriterien vor. Ich trade niemals, ohne zu wissen wo der maximale Verlust in der Position und im Gesamt-Depot liegt. Den Take-Profit wiederum wähle ich nach aktueller Gesamtmarktverfassung. Ich kann dir gerne zwei meiner Lieblings-Setups beschreiben:
- Zum einen trade ich sehr gerne Up-Gaps nach Quartalszahlen. Wenn ein Unternehmen starke Zahlen geliefert hat und mit einem Up-Gap eröffnet und dieses auch Bestand hat, dann zeigt mir das, dass der Markt ein höheres Kursniveau auf Basis der aktuell gemeldeten Zahlen einpreist. Das gibt mir als Trader einen Vorteil, da sich solche Aktien auch gerne mal einer Gesamtmarktschwäche entziehen und ein Eigenleben entwickeln können. Wichtig dabei: Hier sollte man etwas mehr Spielraum in der Aktie geben. Eine Verlustbegrenzung von 5 % - 7 % halte ich für angemessen.
- Das zweite Trading-Setup zeichnet sich wiederum durch eine sehr enge Verlustbegrenzung von max. 3 % aus. Hierbei handle ich Aktien, die sich in einer engen Handelsspanne konsolidieren und im Idealfall durch einen News-Impuls beginnen aus dieser Konsolidierung auszubrechen. Was ich selten, aber immer wieder mache, sind Short-Trades. Das hat vor allem in den letzten Wochen phasenweise sehr gut funktioniert.
JP: Wie wichtig sind charttechnische Signale bei deinem Trading?
ON: Ich würde sagen 40 % charttechnische Signale und 60 % Fundamental-Analyse. Für mich ist es einfach der Mix, der den Erfolg bringt.
JP: Kannst Du ein Beispiel aus den vergangenen Wochen nennen?
ON: Klar. Meine Transaktionen sind ja in meinem Guidants-Desktop sowieso öffentlich einsehbar, aber ich kann gerne einmal ein paar Trades aufzählen. Eine schöne Story, was die Wichtigkeit der Kombination von Fundamental-Analyse und Charttechnik unterstreicht, war der Trade in iRobot. Hier haben mich die starken Quartalszahlen der Aktie dazu bewegt diese zu traden. Bei iRobot habe ich den Trade mit einem Plus von 23,80 % beendet.
Vorhin habe ich ja auch gesagt, dass ich ab und zu shorte, wenn es sich anbietet. Das habe ich bspw. nach den Zahlen von Tesla getan. Der Markt hat zu Handelsbeginn fast gar nicht auf die Zahlen reagiert. Das hat mich stutzig gemacht. Als ich dann auf kleineren Zeiteinheiten Abgabedruck erkannt habe, bin ich mit einem Zertifikat short gegangen. Das hat gut funktioniert und mir in 2 Tagen +28,78 % in der Position beschert.
JP: Gibt es noch andere Indikatoren oder Marktinformationen, die Du nutzt?
ON: Neben den Quartalszahlen schaue ich jeden Tag auf Analysten-Ratings und markante unternehmensbezogene Nachrichten. Sowohl in der Vorbörse als auch während des Handels ist die Versorgung mit Echtzeitnachrichten ein zentraler Bestandteil meines Tradings. Die markanten Nachrichten gebe ich dann natürlich auch an die Trader in meinem Stream weiter.
JP: In deinen Videos und Webinaren zusammen mit Marc Schumacher analysierst Du die Märkte mit Guidants. Was hat Dich an Guidants begeistert, dass Du mit der Plattform heute täglich tradest?
ON: Was mir richtig gut gefällt ist die Darstellung des Sentiments. Diese nutze ich gerne als Kontra-Indikator. Generell finde ich bei Guidants die Einfachheit der Plattform sehr attraktiv für Trader. Ich kann mir meine Kurslisten in sekundenschnelle nach genau den Kriterien filtern, die ich brauche. Als Trader ist das ein wichtiges Merkmal, was eine gute Software-Plattform mitbringen muss.
JP: Dein Trades begeistern mich, weil sie eine „ruhige Hand“ erkennen lassen. Was braucht man, um das zu können?
ON: In meinem Musterdepot versuche ich systematisch Trades mit gutem Chance-Risiko-Verhältnis umzusetzen. Ich führe kein Zocker-Depot, sondern agiere durch mein Regelwerk sehr strukturiert. Zudem setze ich auch immer wieder News-Trades mit Haltedauern zwischen 1-3 Tagen um. Meine Positionen halte ich im Schnitt eine Woche. Sollte der Gesamtmarkt wieder bullisher werden findet man aber auch gerne Aktien auf mittelfristiger Ebene in meinem Depot. Für mich ist es wichtig in der passenden Marktphase die richtigen Werkzeuge, also meine Trading-Strategien, zur Hand zu haben und diese nach einem klaren Regelwerk umzusetzen.
JP: Hast Du eine Meinung zur übergeordneten Lage der Aktienmärkte? Wie geht es für DAX, S&P 500 und Co. weiter?
ON: Die aktuelle Marktphase ist ja sehr geprägt vom Handelskonflikt. Ich denke, solange keine Einigung zu erwarten ist und die Unsicherheit vorherrscht wird der Markt noch weiter korrigieren. Sollten die USA ihre Forderungen durchsetzen können und eine Einigung ist unter Dach und Fach, dann glaube ich daran, dass wir wieder eine bullishere Marktphase sehen.
JP: Danke für das Gespräch Oliver und weiterhin viel Erfolg auf deinem Guidants-Expertendesktop!
Oliver Nagel ist Wirtschaftsjurist und hat während des Studiums seine Leidenschaft für die Börse entdeckt. Seither ist er aktiver Trader und widmet sich tagtäglich den Geschehnissen an den Märkten. Seine Passion liegt im Aufdecken fundamentaler Wachstumstreiber bei einzelnen Unternehmen sowie dem kurzfristigen Momentum-Trading.
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