Fed-Protokoll: Weitere Zinserhöhungen könnten nötig sein
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Beim Zinsentscheid am 26. Juli hatte die US-Notenbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte (25 Basispunkte) auf eine Spanne von 5,25 % bis 5,50 % angehoben. In dem nun veröffentlichten Protokoll zur Sitzung des Offenmarktausschusses bestätigt die US-Notenbank, dass weitere Zinsanhebungen möglich, aber nicht sicher sind. "Da die Inflation immer noch deutlich über dem längerfristigen Ziel des Ausschusses liegt und der Arbeitsmarkt weiterhin angespannt ist, sehen die meisten Teilnehmer weiterhin erhebliche Aufwärtsrisiken für die Inflation, die eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich machen könnten", heißt es im Protokoll.
Allerdings wiesen einige Mitglieder des Offenmarktausschusses zugleich auf Risiken für die Wirtschaft durch zu starke Zinsanhebungen hin. "Eine Reihe von Teilnehmern war der Ansicht, dass die Risiken für die Erreichung der Ziele des Ausschusses angesichts der restriktiven Haltung der Geldpolitik zunehmend zweiseitig geworden seien und dass es wichtig sei, dass die Entscheidungen des Ausschusses das Risiko einer unbeabsichtigten zu starken Verschärfung der Geldpolitik gegen das Risiko einer unzureichenden Straffung abwägen."
Wie das Protokoll ebenfalls zeigt, waren zwei Mitglieder des Offenmarktausschusses bereits beim Zinsentscheid im Juli dafür, den Leitzins nicht weiter anzuheben, sondern konstant zu halten, stimmten dann aber doch für die Anhebung. Dies kann man als weiteres Signal interpretieren, dass das Zinshoch demnächst erreicht sein dürfte.
Der Markt rechnet überwiegend damit, dass die US-Notenbank Fed beim nächsten Zinsentscheid am 20. September nicht weiter an der Zinsschraube drehen wird. Laut CME FedWatch Tool wird in den Zinsfutures nach Veröffentlichung des Protokolls eine fast unveränderte Wahrscheinlichkeit von 88,5 % eingepreist, dass die Zinsen nicht weiter erhöht werden.
Bereits auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid am 26. Juli hatte Fed-Chef Jerome Powell betont, dass eine weitere Zinserhöhung im September möglich, aber nicht sicher sei. Man werde datenabhängig und von Meeting zu Meeting entscheiden, so Powell. "Bei der Bestimmung des Umfangs zusätzlicher geldpolitischer Straffungen, die angemessen sein könnten, um die Inflation mit der Zeit auf 2 Prozent zurückzuführen, wird der Ausschuss die kumulative Straffung der Geldpolitik, die Verzögerungen, mit denen die Geldpolitik die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation beeinflusst, sowie wirtschaftliche und finanzielle Aspekte berücksichtigen", hieß es damals im Statement zum Zinsentscheid.
Das heute veröffentlichte Protokoll könnte bereits ein Stück weit veraltet sein, weil beim Zinsentscheid die Inflations- und Arbeitsmarktdaten für Juli noch nicht bekannt waren. Die Inflationsrate hat von 3,0 % im Juni auf 3,2 % im Juli wieder leicht zugelegt, während die Kerninflation von 4,8 % auf 4,7 % gesunken ist.
In der kommenden Woche, vom 24. bis zum 26. August, findet das jährliche Fed-Notenbanksymposium in Jackson Hole in Wyoming statt. Dort dürften sich Fed-Vertreter, allen voran Fed-Chef Jerome Powell, ebenfalls zur künftigen Ausrichtung der Fed-Geldpolitik äußern.
Fazit/Marktreaktionen: Das Protokoll enthält wenig neue Informationen. Ob die Fed im September weiter an der Zinsschraube dreht, dürfte vor allem von der Inflations- und Arbeitsmarktentwicklung im August abhängen. Sollte sich nach dem Anstieg der Inflationsrate im Juli auch im August die Teuerung wieder beschleunigen, könnte dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September wieder steigen. Aktuell rechnen die Märkte aber unverändert nicht damit. Die US-Aktienindizes hatten bereits vor Veröffentlichung des heutigen Protokolls deutlich abgegeben, konnten sich anschließend aber wieder erholen.
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