FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 29. Dezember 2014
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Erwähnte Instrumente
- Euro-Bund FutureKursstand: 154,94 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Über Heiligabend und am zweiten Weihnachtsfeiertag blieben die Börsen in Europa überwiegend geschlossen, in den USA ging der Handel mit auffällig geringem Handelsvolumen weiter. Der Dow Jones markierte an beiden Tagen im Handelsverlauf neue Allzeithochs, konnten über den Handelstag hinweg jedoch die Gewinne nicht halten. Im Ergebnis formten sich Tagesmuster mit vergleichsweise ausgeprägten Dochten aus, was allerdings aus analytischer Sicht wahrscheinlich nicht überbewertet werden sollte.
Befragte Experten überwiegen in Ihren Antworten und Erklärungen mit positiven Verlautbarungen. So wird weiterhin auf das am letzten Dienstag auf 5 Prozent nach oben revidierte kräftigste Wirtschaftswachstum seit zehn Jahren im dritten Quartal verwiesen. Nachdem auch die US-Notenbank vor anderthalb Wochen signalisierte, dass sie die Zinsen im kommenden Jahr zwar erhöhen werde, „sich dabei aber in Geduld üben will“, stellt sich laut der Einschätzung von DJNW das Umfeld aus Börsianersicht damit nahezu ideal dar.
„Die Nachrichten von der Konjunkturfront sind ziemlich stark“, wird ein Marktstratege bei der Vermögensverwaltung der UBS in einem Artikel der Nachrichtenagentur am Freitagabend der Vorwoche zitiert. „Das hilft dem Markt ......., weil es für eine stetigere Richtung des (Gewinn) Wachstums spricht“, ergänzte er. Die UBS rät in der Konsequenz ihren Kunden derzeit, Aktien den Vorzug vor Anleihen zu geben und mehr US-Aktien als sonst üblich in ihren Portfolios zu haben. Außerdem rät sie laut DJNW zu Aktien eher kleinerer Unternehmen, weil diese stärker vom US-Wachstum abhängen und außerdem den größeren Aktien hinterherhinkten im ablaufenden Jahr.
Am Markt heißt es jetzt, man warte gespannt auf die Daten aus dem US-Weihnachtsgeschäft, zumal „der Verfall der Ölpreise die Konsumenten ausgabenfreudiger gemacht haben dürfte“, wie Bloomberg schreibt. Demnach prognostiziere die „National Retail Federation“ für November und Dezember einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 4,1 Prozent. Das wäre der stärkste Anstieg seit 2011.
Der Ölpreis gab am Freitag nach Anfangsgewinnen weiter ab. Der Preis der US-Sorte WTI ermäßigte sich zum US-Settlement um 2 Prozent auf 54,73 Dollar. Händler führten laut einiger Presseartikel die neuerlichen Verluste auf Spekulationen zurück, wonach der wichtigste Ölförderer Saudi-Arabien womöglich erst bei einem Barrel-Preis von 40 Dollar auf den „Panikknopf“ drücken und reagieren werde mittels einer Anpassung seiner Fördermengen.
FDAX
Der Future auf den DAX beendete den Handel am Dienstag vor Weihnachten fast unverändert. Zum Handelsende standen sechs Punkte Minus auf dem Schirm, der gerechnete Schlusskurs lag bei 9.919 Punkten. Das Handelsvolumen war ausgesprochen dünn und wir erwarten auch für diese Woche (besonders für Montag und Dienstag vor Silvester) keine auffälligen Änderungen. Die Stimmung sollte dem Markt „gewogen“ bleiben, wir rechnen nicht mit stärkeren Abverkäufen, da die Bücher zum Jahresende hin zu sind, wohl kaum jemand bereit sein wird, größere Risiken einzugehen und hohe Schlusspreise am 30. Dezember wohl eher „von Vorteil“ sein werden.
Aus charttechnischer Sicht sehen wir seit drei Handelstagen eine „Stauchung“ des Kurses unterhalb der 9.950. Sowohl der Tages-, als auch der Stundenchart des FDAX signalisiert hier, dass es der Kurs des Future bisher schwer hatte, diese Hürde ernsthaft „anzugehen“. Ob es nun an echten Angebotsüberhängen liegt, oder ob der Nachfrage aus dem Kurzfristhandel bisher einfach Anschlussorders fehlten, lässt sich aktuell kaum seriös abschätzen. Wir rechnen eher mit Letzterem.
Markttechnisch interpretieren wir den Kursverlauf des DAX / FDAX derzeit übergeordnet als „neutral“, das gilt sowohl für die Ausrichtung des Richtungsfilters, als auch für die allgemeine Stärkeentwicklung. Der reine Kursverlauf dagegen lässt noch immer eine positive Grundbeurteilung zu. Rein analytisch kommt somit der 9.950 wohl eine nicht unwichtige Bedeutung zu. Gelingt dem Future die nachhaltige Überwindung, wäre bis in den 10.000er Bereich zumindest aus Sicht möglicher, aber wohl kaum vorhandener Widerstände der Weg nach oben hin frei. Hierzu müsste aber wirklich Nachfrage in den Markt kommen, welche über die Kleinstpositionierungen des Kurzfristhandels hinaus gehen sollte.
Unterstützungen lassen sich aktuell ebenfalls kaum sinnvoll herleiten, zumal wir kaum nennenswerte Positionsschieflagen im Markt unterstellen. Bestenfalls orientieren sich einige der wenig aktiven Day-Trader an vorangegangenen Impulswenden der Vortage.
Wir rechnen für Montag und Dienstag nicht oder nicht auffällig mit Finalorders, vielmehr sollte das Bild vom Kurzfristhandel dominiert und geprägt werden, vielleicht lässt sich hier und da eine „window dressing“ Order sehen.
Bund-Future
Der Bund-Future setzte am Dienstag erwartungsgemäß die bereits im Vorfeld ins Spiel gebrachte Konsolidierung fort, womit sich sowohl im Tages-, wie auch Stundenchart die Stauzone fortsetzt. Auch hier ist das Volumen feiertagsbedingt eher dürftig – daran sollte sich bis zum Jahresende auch kaum noch etwas ändern.
Auf Stundenbasis fokussieren wir demnach unverändert auf den Bereich um 154,90 / 89 als mögliche Unterstützung, darunter wäre zumindest aus analytischer Sicht der Weg bis in den Bereich um 154,59 / 58 frei. Auf der Oberseite leiten wir potentiellen Widerstand um 155,30 / 31 her.
Auf Tagesbasis liegt uns im FGBL ein klarer Aufwärtstrend vor (long set-up über den Richtungsfilter mit nahezu gleichbleibender Stärke auf hohem Niveau), im Stunden-Chart interpretieren wir Richtungsfilter und Stärkeentwicklung überwiegend neutral.
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