FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 02. Mai 2014
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Erwähnte Instrumente
- Euro-Bund FutureKursstand: 144,64 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich auf unserem neuen Guidants-Desktop unter go.guidants.com/#c/realtime_future_trader.
Allgemeine Markteinschätzung
Die meisten europäischen Aktien hatten am gestrigen Donnerstag geschlossen, nachdem wir am Mittwoch noch zum Teil mühevoll erarbeitete Plus-Zeichen gesehen hatten. Die Märkte hatten Stärke bewiesen, trotz des überraschend schwach ausgefallenen US-BIP für das erste Quartal.
Die US-Börsen handelten am gestrigen 01. Mai, zeigten sich aber über weite Strecken lust- und impulsarm, was befragte Experten mit fehlenden Orders und Impulsen der anderen, überwiegend geschlossenen Börsen begründeten und sie verwiesen auf die heute zur Veröffentlichung anstehenden US-Arbeitsmarktdaten, denen um 14:30 Uhr eine hohe Beachtung geschenkt werden wird. Dow Jones und S&P 500 formten im gestrigen Handelsverlauf übergeordnet neutral zu definierende Tagesmuster (Doji / Kreisel) aus, behaupteten dennoch ihre hohen Kursstände, knapp unter ihren Allzeithochs.
FDAX
Weiterführende Einschätzung
Marktbeurteilung nach dem Conviction Circle
(1) Einschätzung der grundsätzlichen Ausrichtung der Aktienmärkte: Übergeordnet bewegen sich die von uns bevorzugt beurteilten Börsenbarometer (Dow Jones, S&P 500, DAX und EuroStoxx 50) auf Wochenbasis unverändert in übergeordnet intakten und breit aufgestellten Konsolidierungszonen, welche seit Jahresanfang Dominanz zeigen. Innerhalb dieser Kurs-Spannen zeigten sich die Indizes gerade in der laufenden Woche überraschend stark, so dass sich die allgemeine Ausgangslage zumindest bisher recht vielversprechend darstellt. Besonders die zwei US-Indizes, und hier besonders der Dow Jones, konnten sich in den Vortagen wieder auffällig ihren oberen Bereichsbegrenzungen annähern und stellen diese damit zumindest im analytischen Sinne erneut zur Disposition. Markttechnisch, also auf der Grundlage der jeweils unterlegten Richtungsfilter und der Entwicklung der Trendstärke, interpretieren wir die Indizes noch immer überwiegend neutral, dennoch lassen sich auf lange Sicht konkrete Stabilisierungsansätze, besonders über die Stärkeentwicklung ableiten. Zumindest dieser Ansatz lässt die Möglichkeit, dass sich die Kurse tatsächlich aus ihren seit gut 4 Monaten gültigen strategischen Umklammerung nach oben hin lösen, nicht ganz unrealistisch erscheinen.
Ebenso lässt derzeit die Kursausrichtung auf Tagesbasis beide Handelsrichtungen offen. Bedeutsam im analytischen Sinne ist derzeit die Tatsache, dass sich die Börsenbarometer entweder unmittelbar an den oberen Bereichsbegrenzungen der strategisch ausgerichteten Konsolidierungszonen bewegen (Dow Jones) oder sich zumindest in unmittelbarer Nähe (S&P 500 und EUROSTOXX 50) oder doch nah dran (DAX) befinden. Folglich bewegen sich die Kurse in oder an Bereichen, welche im Vorfeld wiederholt Impulswenden sahen und innerhalb derer folglich mit gesteigerter Reaktionsbereitschaft gerechnet werden muss.
Somit schätzen wir ein: die grundsätzliche Ausrichtung der Aktienmärkte lässt bisher durchaus eine realistische Chance zu, dass sich die Kurse auf der Oberseite weiter entfalten könnten. Träte dieser Sachverhalt ein, könnte es plötzlich sogar sehr schnell gehen, dass auffällige Nachfrageüberhänge von institutioneller Seite in den Markt drängen. Aus unserer Sicht würden die Indizes lediglich einen externen Impuls dafür benötigen, welcher z.B.. aus einer möglichen nachhaltigen Entspannung in der Ukraine erwachsen könnte. Andererseits bewegen sich die Barometer aber auch in Regionen, aus denen heraus auch wieder rasche Eintrübungen erfolgen können, allein weil auf Grund der technischen Ausgangslage ohnehin jeder darauf wartet. Sollten wir Wahrscheinlichkeiten abschätzen, in welche Richtung hin ein nächster, ausgeprägter Bewegungsschub gehen könnte, würden wir aus diskretionärer Sicht durchaus steigenden Notierungen die größeren Chancen einräumen, weil kaum jemand ernsthaft mit ihnen rechnet und folglich hohes Nachfragepotential von Seiten der Fonds unterstellt werden könnte. Rein analytisch gesehen, müssen wir zum Stand hier und jetzt unbefriedigender weise festhalten, dass keine seriös sinnvolle Gewichtung festgestellt werden kann. Strategisch gesehen, scheinen mehr Chancen für die Oberseite zu sprechen, im taktischen Zeitfenster könnten wir die Indizien als „neutral ausgewogen“ betrachten.
(2) Technische Beurteilung DAX / FDAX: Konkret auf den DAX-Index bezogen können wir festhalten, dass dieser (a) Nachholbedarf gegenüber den anderen Börsenbarometern hat und (b) eine technisch derzeit ebenfalls interessante Ausgangslage aufweisen kann. Der Wochenchart ist aktuell übergeordnet neutral zu interpretieren. Dennoch fällt auf, dass das letzte „Bein“ die untere Bereichsbegrenzung nicht mehr auslotete, was zudem mit einer beginnenden Stabilisierung der Stärkeentwicklung im strategischen Wochenzeitfenster einhergeht. Der Richtungsfilter liegt dagegen noch immer auf der Seite. Dennoch ließe sich auch für den DAX-Index auf Wochenbasis „unterschreiben“, dass sich besonders in der laufenden Woche die technische Ausgangslage merklich aufgehellt – oder zumindest die Chance auf einen Test oder gar Ausbruch auf der Oberseite verbessert hat.
Der Tageschart des FDAX weist uns ebenfalls eine sich rasch verbessernde technische Ausgangslage aus, zumindest im Hinblick auf den Richtungsfilter, als auch im Hinblick auf die Stärkeentwicklung. Dennoch müssen wir aufpassen, nicht etwas in den Kursverlauf hineininterpretieren zu wollen, was nicht ist. Der FDAX bewegt sich nahe an den Bereichen, an denen wir in den letzten Monaten immer wieder Impulswenden gesehen haben. Andererseits ist es vielleicht gerade dieser Aspekt, der zu einer latenten, aber kraftvollen Dominanz an Nachfrage führen könnte, wenn der Index / Future dieses eine Mal nicht mehr die erwartete Impulswende vollzieht und dann gerade von institutioneller Seite her das Anlagekapital in den Markt zwingt.
Folglich wollen wir auch auf Tagesbasis die Erwartungshaltung wagen, dass wir durchaus gute Chancen haben, die offensichtlichen Hürden auf der Oberseite zu durchbrechen. Aktuell liegen uns jedenfalls keine konkreten Erschöpfungsindizien vor (auch wenn diese ganz schnell kommen können), so dass es uns nicht völlig überraschen würde, wenn plötzlich größere Kauforders in den Markt strömen und sich das Kursverlaufsbild mit einem Male grundsätzlich verändert.
(3) Wie sieht das Tagesmuster im FDAX aus? Wie interpretieren wir den FDAX intraday? Von Seiten des Tagesmusters liegen uns keine Auffälligkeiten vor. Viel interessanter ist die Kursentwicklung im 30 und 60 Minuten Zeitfenster. In beiden fallen uns zwei Aspekte auf: (a) durch die Annäherung an die im Markt sichtbaren Widerstandshürdenoberhalb der 9.600, welche in den vergangenen Monaten ja immer wieder zuverlässig für Angebotsüberhänge gesorgt hatten, flachen sich die aktuellen Anstiegswinkel im Kursverlauf des FDAX ab. (b) Ebenso ist die Schwungkraft derzeit eher „neutral“ oder sogar „leicht divergent“ zum Kursverlauf zu interpretieren. Allein diese beiden Aspekte wären ein Argument dafür, auch diesmal wieder mit einer baldigen Impulswende zu rechnen. Und doch liegen uns Stand heute Morgen keine konkreten Erschöpfungsindizien vor, welche bereits konkrete Verkaufsindikationen rechtfertigen würden.
Wir richten unser Augenmerk folglich auf die sich aktuell intraday ableitbaren Widerstände im Bereich um 9.630,50 (per Schlusskurs Mittwoch knapp überschritten) und 9.638,50 und darüber auf die 9.665. Doch wenn diese Hürden überwunden werden, dann werden bereits Kurse oberhalb der 9.700 interessant. Und wir dürfen dabei nicht außer Acht lassen, dass sich bei einer solchen Entwicklung die markttechnischen Komponenten (also die Indikatorlage) deutlich aufhellen werden, was zunehmend technisch orientierte Marktteilnehmer, als auch systembasierte Handelsaktivitäten auf der Kaufseite in den Markt locken könnte.
(4) Geplante Handelsrichtung: Rein technisch gesehen, verweisen wir einerseits auf die unmittelbare Nähe der aktuellen Widerstände, welche seit Januar den Markt nach oben hin deckeln, auf der anderen Seite verweisen wir auf eine technische Ausgangslage, welche sowohl im Wochen-, wie auch Tagesausblick gute Chancen signalisiert, dass diesmal „alles ganz anders“ kommt. Wir richten heute Morgen unser Augenmerk auf die 9.630,50 / 9.638,50 und darüber auf die 9.665. Sollten sich diese Hürden als beständig erweisen, suchen wir intraday bevorzugt Short-Einstiege. Wir werden hier aber besonders darauf achten, dass es klare und handelbare Einstiegsmuster geben muss, eine Antizipation möglicher Impulswenden werden wir auf keinen Fall durchführen. Zeigt sich der Markt jedoch im abwärts ausgerichteten Reaktionsverhalten moderat, werden wir uns auch konkret auf der Long-Seite bemühen. Da wir uns aber für eine Seite bevorzugt entscheiden wollen, werden wir oberhalb der 9.665 bevorzugt die Longs handeln und Short-Trades nur restriktiv durchführen, zwischen 9.665 und 9.575 beide Seiten gleichberechtigt handeln und uns unterhalb der 9.575 bevorzugt auf die Short-Seite schlagen. Eine Konkretisierung werden wir intraday durchführen müssen. Wir wollen dennoch nicht verschweigen, dass wir latent durchaus geneigt sind zu erwarten, dass der FDAX gute Chancen haben könnte, diesmal die Oberseite auf Sicht der nächsten Handelstage verstärkt ins Visier zu nehmen.
Bund-Future
Der Bund-Future überraschte am Mittwoch durch einen krassen Impulswechsel, nachdem wir in der ersten Tagehälfte noch die erwartete Reaktion bis 144,00 Punkte gesehen hatten. Erneut aufkommende Fantasien im Hinblick auf eine mögliche Rückstellung der Drosselung des Anleihekaufprogramms durch die Fed, angesichts des schwachen US-BIPs, ließ den Renten-Kontrakt fast aus dem Stand in eine deutliche Aufwärtsbewegung übergehen, welche am Ende zu einem knappen Ausbruch aus der vorangegangenen Zwischenkonsolidierung im Tages- und Stundenchart geführt hatte.
Im Ergebnis liegt uns im Tageschart weiterhin ein latent intakter Aufwärtstrend vor, innerhalb des Stundencharts ist ein solcher deutlich stärker ausgeprägt, bei gleichzeitiger Überhitzung in der Schwungkraftentwicklung. Bestätigt der FGBL heute Morgen das hohe Niveau, wäre dies ein bullish zu bewertendes Indiz. Andererseits halten wir fest: kommt es auf der Aktienseite tatsächlich zu einer durchaus möglichen Kursentfaltung auf der Oberseite (was wir ja ausdrücklich nicht auf Sicht der nächsten Tage ausschließen wollen), dann könnten wir uns von der Seite her wieder Belastungen vorstellen. Konkret sind wir folglich auf aktuellem Kursniveau ab hier eher zurückhaltend und vorsichtig, was weitere Kursanstiege betrifft. Vielmehr gehen wir davon aus, dass Kursabschläge wieder aktueller werden könnten.
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