Kommentar
18:55 Uhr, 07.05.2014

FDAX: "Nabelschau" - Ein Ausführungsfehler in einem unserer Handelssysteme katapultierte uns raus

Der FDAX zeigte sich am heutigen Mittwoch überaus volatil, im ganzen aber sehr stabil. Damit lässt sich eine übergeordnet optimistische Erwartungshaltung weiterhin rechtfertigen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.521,30 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

Die heutige Nabelschau werden wir „kurz“ halten, da wir heute zum einen nur vergleichsweise kurze Zeit im Markt waren und zum anderen noch einen Artikel zum Einsatz einiger unserer Handelssysteme erstellen und bereitstellen wollen.

Blicken wir zurück: der heutige Handelstag startete mit einer Erstnotiz unterhalb des gestrigen Tagestiefs, womit einer unserer systembasierten Handelsansätze aktiviert wurde. Dieser sieht in einem solchen Falle vor, dass eine Kaufposition eröffnet wird, sobald der Kurs des Future diesen Trigger von unten kommend überwindet. In unserem Falle war es die 9.443.

Wir platzierten unsere Kauforder auf diesem Niveau und wurden eine Stunde nach Handelsstart mit einer zwei Punkte umfassenden Slippage bei 9.445 Punkten in den Markt gehoben.

Das Regelwerk sieht ein Kurs-Ziel von 30 Punkten vor, somit eine Platzierung der Verkaufsorder bei 9.473, sowie einen Stopp-Kurs von 25 Punkten bei 9.418 Punkten.

Auf Grund eines Fehlers, der nach 15 Jahren Einsatz dieses Handelssystems eigentlich nicht passieren dürfte, wurde der Stopp-Kurs 25 Punkte unter realem Einstand, somit bei 9.420 platziert und nicht bei 9.418 – da dieses System den realen Einstandskurs nicht berücksichtigen kann.

Im Ergebnis wurde bei einem Rücksetzer auf 9.420 die Position mit Verlust geschlossen, während das System selbst die Position nicht nur beibehielt, sondern diese sogar bis in den Gewinn von 9.473 Punkten mittrug.

Real katapultierten wir uns damit heute auf die Seitenlinie, da wir einen festen Verlustsatz pro Tag definiert haben und dieser damit für den Systemhandelssatz fast erreicht war.

Natürlich kann man jetzt streiten, ob es nun wirklich auf diese zwei Punkte angekommen ist. Könnte man nicht unterstellen, dass das Timing für genau diesen Trade falsch war und selbst ein so tiefer Buchverlust nicht hätte anlaufen dürfen? Im Grunde ja. Im Grunde wäre es nur Glück gewesen, bei einer korrekten Stopp-Kurs-Platzierung nicht ausgestoppt zu werden. Wir müssen aber berücksichtigen, dass es ja einen Grund gab, warum der Stopp-Kurs bei minus 25 und nicht 23 oder 27 definiert ist. Diese Vorgabe haben frühere ausführliche Testreihen ergeben und auf Grundlage dieser Testreihen wurden in den letzten 15 Jahren diese Trades auf diese Weise durchgeführt. Und die Systemtrefferquote von über 68 Prozent und einem Profitfaktor von 2,42 erzielten wir mit einem 25 Punkte-Stopp und keinem anderen. Und auch heute weist sich das System einen weiteren Treffer aus.

Folglich ist der Fehler der falschen Stopp-Kurs-Platzierung durchaus schwerwiegend.

Und zum Markt …. ?

Der FDAX zeigte sich heute überaus volatil, angesichts einer möglichen Entspannung in der Ukraine, einer Vielzahl schwacher europäischer Konjunkturdaten und der Erwartung der morgigen EZB Sitzung. Chart- wie markttechnisch gilt unsere Aussage aus dem Handelstagebuch weiterhin: noch bewegt sich der FDAX in der oberen Hälfte der Konsolidierungszone, welche seit Anfang 2014 Bestand zeigt und signalisiert damit seit gut drei Wochen eine latente Nachfragedominanz. Die Markttechnik im Tageschart-Zeitfenster interpretieren wir unverändert als „neutral“.

FDAX-Nabelschau-Ein-Ausführungsfehler-in-einem-unserer-Handelssysteme-katapultierte-uns-raus-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-1

Auswertung

Der Regel folgend, bei Erreichen des definierten maximalen Verlustrahmens des Tages, nicht mehr aktiv zu werden, folgten wir, auch wenn sich im fortschreitenden Tagesverlauf immer wieder gute Chancen im Trading ergaben. Wir kommentierten diese im Stream, blieben aber zumindest in den Mustererkennungs-Handelsansätzen für den Rest des Tages außen vor.

Unsere Gesamtperformance Aufstellung finden Sie auch heute wieder auf unserem Stream.

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  • Ertronic
    Ertronic

    Hut ab, das mit dem Tagesverlust so entspannt umzusetzen.

    00:07 Uhr, 08.05. 2014

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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