Fundamentale Nachricht
16:57 Uhr, 27.10.2017

EZB: Weiterer Schritt in Richtung Normalisierung der Geldpolitik

Julien-Pierre Nouen, Chef-Wirtschaftsstratege bei Lazard Frères Gestion, erwartet, dass eine vorsichtige Rückkehr zur Normalität nicht zu einer hohen Volatilität an den Märkten führen wird.

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New York (GodmodeTrader.de) - Wie erwartet hat Mario Draghi angekündigt, dass die EZB einen weiteren Schritt in Richtung Normalisierung ihrer Geldpolitik gehen wird. Beginnend im Januar 2018 bis September 2018, und gegebenenfalls darüber hinaus, sofern nötig, wird sie pro Monat Staatsanleihen im Wert von 30 Milliarden Euro ankaufen. Bislang beträgt der Ankaufswert 60 Milliarden Euro pro Monat, wie Julien-Pierre Nouen, Chef-Wirtschaftsstratege bei Lazard Frères Gestion, in einem aktuellen Kommentar zur gestrigen EZB-Ratssitzung schreibt.

Diese Ankündigung liege im Großen und Ganzen im Rahmen der Markterwartung. Eine heftige Reaktion der Märkte scheine deshalb relativ unwahrscheinlich. Da für die Politik des Quantative Easings der Bestand an angekauften Werten wichtiger sei als die einzelnen Zuflüsse, werde die Geldpolitik weiterhin gelockert bleiben, heißt es weiter. „Wir erwarten, dass eine vorsichtige Rückkehr zur Normalität nicht zu einer hohen Volatilität an den Märkten führen wird“, so Nouen.

Mario Draghi habe noch einmal betont, dass die EZB ihren vorsichtigen Kurs in der Geldpolitik beibehalten wolle, und dass die kurzfristigen Zinsen erst deutlich später nach einem Stopp der Anleihenankäufe durch die EZB steigen würden. Die Zentralbank wolle dadurch eine ungewollte Verschärfung der finanziellen Großwetterlage vermeiden, wie zum Beispiel einen erneuten starken Anstieg des Euro-Kurses oder ein zu schnelles Ansteigen der langfristigen Zinsen. Sobald diese beiden Ereignisse bevorstünden, würde die EZB durch geldpolitische Andeutungen gegensteuern oder die Parameter ihrer Ankaufspolitik nachjustieren, heißt es weiter.

„Möglicherweise würde sie sogar so weit gehen, die Dauer des Ankaufsprogramms auszuweiten. Anders jedoch, wenn die Inflation in den nächsten Monaten stark steigen sollte. Dann würden die Falken in der EZB versuchen, den Normalisierungsprozess zu beschleunigen. Dessen ungeachtet: Eine sehr behutsame Geldpolitik und eine ausgeweitete Erholung schaffen ein positives Umfeld für risikoreichere Anlagen“, so Nouen.

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2 Kommentare

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  • Zukunft21
    Zukunft21

    wers glaubt wird seelig !!!!

    18:31 Uhr, 27.10. 2017

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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