EZB: "Und sie kauft doch"
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Die Europäische Zentralbank hat versucht, ihre Glaubwürdigkeit wiederzuerlangen, indem sie ein Pandemie-Notkaufprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro gestartet hat. Der Umfang des Programms ist genau das, was wir letzte Woche bei der EZB und nach einer Woche der Verwerfungen an den europäischen Anleihemärkten gesucht haben. Damit beläuft sich das in der vergangenen Woche angekündigte neue QE auf insgesamt 870 Milliarden Euro, was zur Beruhigung der Märkte für Staatsanleihen ausreichen dürfte. Wir gehen davon aus, dass dies vor allem für die italienische, spanische und griechische Verschuldung vorteilhaft sein wird, aber auch die Spreads anderer europäischer Staatsanleihen enger werden dürften. Dies zeigt auch, dass die EZB weiterhin Maßnahmen zur Bekämpfung der durch die Pandemie verursachten Marktverwerfungen auf den Weg bringen wird. Das verstärkte Programm zur quantitativen Lockerung in Verbindung mit den Maßnahmen, die die EZB in der vergangenen Woche angekündigt hat, dürfte die Eurozone sehr unterstützen. Wir gehen davon aus, dass die Politik äußerst akkommodierend bleibt und die EZB die Märkte unterstützt, da wir eine fiskalische Lockerung der europäischen Länder haben, die eine der Hauptforderungen Lagardes war.
Die EU hat auch ein 55 Milliarden Euro-Paket angekündigt, um die Liquidität der Unternehmen zu unterstützen, die für die Eurozone zu gering ist und es sollten noch mehrere kommen. Die EU wird jedoch Flexibilität für den Stabilitäts- und Wachstumspakt zulassen, um den Regierungen Spielraum für eine fiskalische Reaktion auf die Pandemie in Europa zu geben. Einzelne Länder sind bereits dabei, Maßnahmen zu ergreifen, wobei Deutschland seine Schwarz-null-Politik lockert und eine Politik des "Wir tun, was immer nötig ist" verfolgt, wobei die KFW (die staatliche Entwicklungsbank) hauptsächlich dazu genutzt wird, den von der Krise betroffenen Unternehmen unbegrenzte Mittel zur Verfügung zu stellen. Das deutsche Paket scheint rund 460 Milliarden Euro zu betragen, könnte aber bis zu 550 Milliarden Euro (15 % des deutschen BIP) betragen. Außerdem haben Spanien und Frankreich angekündigte Pakete von 200 bzw. 300 Milliarden Euro vorgelegt. Italien hat bisher ein kleineres Paket angekündigt, aber ich würde erwarten, dass wir bald ein größeres, umfassenderes Paket sehen werden. Außerdem gab es Diskussionen darüber, dass auf europäischer Ebene eine "Pandemie"-Anleihe mit Quergarantien zur Bekämpfung der Krise begeben werden könnte, und Deutschland unterstützt dies nur bedingt, weshalb wir die Situation für sehr unsicher halten.
Angesichts des plötzlichen Stillstands der europäischen Volkswirtschaften erwarten wir in diesem Jahr einen erheblichen Rückgang des BIP. Diese Umstände und die Ungewissheit, wie lange die "Shot Down" in Europa dauern wird, machen es notwendig, dass die europäischen Entscheidungsträger sowohl auf der Ebene der EZB, der EU als auch auf der Ebene der einzelnen Regierungen kreativ sein und weiterhin Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ankündigen müssen. Unserer Ansicht nach ist eine kombinierte monetäre und fiskalische Reaktion die einzige Möglichkeit, diesem systemischen Ereignis zu begegnen.
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