EZB und BoE vor weiteren Zinsanhebungen
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“Die Bank of Canada hat gerade signalisiert, dass sie die Zinsen nicht weiter erhöhen, sondern höchstwahrscheinlich zu Zinssenkungen übergehen wird. Auch die australische Zentralbank dürfte nicht mehr weit von diesem Schritt entfernt sein.
Für die Europäischen Zentralbank (EZB) sieht die Lage allerdings anders aus: Der EZB sind die Hände gebunden, hat sie doch kurz vor Weihnachten für Anfang 2023 Zinserhöhungen von mindestens 100 Basispunkten angekündigt. Die EZB ist in der Vergangenheit schon öfter abrupt von ihrer eigenen Guidance abgewichen, doch in diesem Fall dürften eine historisch hohe Inflation und deutliche Gehaltszuwächse sie auf Kurs halten. Sollte sich die Kerninflation als hartnäckig erweisen, besteht sogar das Risiko, dass die EZB die Zinsen bis weit in das Jahr hinein und länger als die Fed weiter anhebt.
Die Bank of England wiederum sieht sich mit schwachem Wirtschaftswachstum in Verbindung mit noch höherer Inflation und höheren Löhnen konfrontiert. Deshalb können die verschiedenen Meinungen im geldpolitischen Ausschuss kaum überraschen, der zuletzt in drei Lager gespalten war. Wir stimmen zwar mit der Marktmeinung über die Zinsschritte überein. Dabei stellt zwar das große Angebot an britischen Staatsanleihen ein Problem dar, zu dem die Bank of England mit ihren Anleiheverkäufen (Quantitative Tightening) beiträgt. Im Markt ist es allerdings bekannt und bereits eingepreist, weshalb wir darin kein Risiko sehen.”
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