US Small Caps reagieren auf Zinswende – zeitverzögert
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„Small Caps sind oft stärker verschuldet als Large Caps und auf variabel verzinste Kredite von Banken angewiesen. Ihre Wertentwicklung wird unserer Einschätzung nach aber erst zeitverzögert auf die Zinswende reagieren – etwa nach eineinhalb bis zu drei Jahren.
Viele Kleinunternehmen haben zwar Kredite zu variablen Zinssätzen aufgenommen und sind daher stark von der Zinsentwicklung abhängig. Aber niedrigere Fremdkapitalkosten spiegeln sich nicht sofort in der Bilanz wider, Verträge werden nicht automatisch angepasst, und es dauert auch eine gewisse Zeit, bis sich der wirtschaftliche Effekt einer Zinssenkung in den Gewinnen zeigt.
In den vergangenen Jahren haben Kleinunternehmen aus den genannten Gründen verhältnismäßig stark gelitten – insbesondere im Vergleich zu Large Caps. Auf lange Sicht haben sich Small Caps allerdings besser entwickelt. Der MSCI World Small Cap hat 10,36 Prozent im Jahresdurchschnitt seit 2003 erwirtschaftet – der MSCI World im gleichen Zeitraum 9,39 Prozent. Insofern kann es für Anleger durchaus sinnvoll sein, sich jetzt etwas breiter aufzustellen, die verbreitete starke Konzentration auf große Technologieunternehmen zurückzufahren und den Bereich Small Caps zu stärken. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die bekannten „Glorreichen Sieben“ viele US Large Cap-Indizes wie den S&P 500 dominieren. Im S&P 500 haben die Top-10-Aktien ein Gewicht von 34 Prozent am gesamten Index. Auf die Top 100 entfallen ganze 72 Prozent. Im Vergleich dazu machen die Top-10-Aktien im Russell 2000 nur drei Prozent und die Top 100 nur 22 Prozent des Index aus.
Die Bewertungen von US-Small-Caps im Vergleich zu US-Large-Caps günstig. Seit 2018 liegen die relativen Bewertungen auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses von US-Small-Caps gegenüber US-Large-Caps unter ihrem 20-Jahres-Durchschnitt. Das deutet darauf hin, dass US Small Caps im Vergleich zu ihren Large-Cap-Pendants deutlicher unterbewertet sind.“
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