Fundamentale Nachricht
13:15 Uhr, 26.01.2016

EZB stoppt Ölausverkauf

Der kurzfristige Ausblick für Öl ist nach Meinung von Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank, sehr herausfordernd.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.112,70 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 31,65 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (GodmodeTrader.de) - „Der Energiesektor bleibt nach wie vor der schlechteste Performer. Gründe dafür sind die Aufhebung der Iran-Sanktionen sowie der aktuelle Kommentar der International Energy Agency, der ein enormes Überangebot für dieses Jahr voraussagt. Daraufhin sank der Rohölpreis zu Beginn der vergangenen Woche auf ein neues Mehrjahrestief“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.

Angetrieben vom kälteren Wetter in den USA und Spekulationen über neue geldpolitische Stimuli der Europäischen Zentralbank, sei es jedoch gegen Ende letzter Woche zu einer Preisrallye gekommen. „Die Ölsorte Brent gewann innerhalb von 24 Stunden über 15 Prozent“, sagt Hansen. Wochensieger war indes der Edelmetallsektor. Er profitierte ebenfalls von der Hoffnung auf zusätzliches Aufdrehen der Geldhähne durch die Zentralbanken sowie der Erwartung, dass der Zinsanstieg in den USA langsamer vonstattengehen dürfte, als zunächst angenommen.

Im Vergleich zu den Turbulenzen auf anderen Märkten, sei es für Gold eine relativ ruhige Woche gewesen. „Gold und Silber haben diesen Monat im Vergleich zu den meisten anderen Asset-Klassen bisher am besten abgeschnitten“, sagt Hansen. Zwei der zu Beginn des Jahres noch wichtigsten Gründe nicht in Gold zu investieren, seien derzeit weniger relevant als noch vor ein einigen Wochen. Einerseits hätten die globalen Marktturbulenzen der Attraktivität des Dollars geschadet und Händler zu Investments in Yen und teilweise Euro gedrängt. „Andererseits haben Sorgen um eine globale Konjunkturabschwächung sowie sinkende Inflationsraten die Befürchtungen gedämpft, die Fed würde in den kommenden Monaten weiter aggressiv die Leitzinsen erhöhen“, sagt Hansen. Dennoch bleibe die Kombination aus einem starken Dollar und sich erholenden Aktienmärkten in den ersten Monaten des neuen Jahres eine Herausforderung für das gelbe Metall.

Beim Rohöl blieben die Fundamentaldaten negativ. „Dies wird auch so bleiben. Zumindest bis es eindeutige Zeichen gibt, dass das Überangebot auf den Ölmärkten zurückgeht“, sagt Hansen. Der kurzfristige Ausblick für Öl sei somit sehr herausfordernd. Der Markt habe sowohl mit steigender Versorgung aus dem Iran als auch dem saisonal bedingtem Anstieg der US-Lagerbestände zu kämpfen. „Die Zeichen verdichten sich allerdings, dass kostenintensive US-Produzenten zunehmend unter Druck geraten und der US-Schieferölindustrie eine Marktbereinigung bevorsteht. Dies könnte letztlich zu einer Verlangsamung der Produktion führen“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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