Fundamentale Nachricht
18:27 Uhr, 12.02.2015

EZB gibt Griechenland mehr Zeit

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Maximalvolumen der Notfallkredite für griechische Banken leicht erhöht. Allerdings dürfte auch das den griechischen Banken nur einige zusätzliche Tage verschaffen.

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Medienberichten zufolge hat die Europäische Zentralbank (EZB) das Volumen der Notfallkredite für griechische Banken leicht erhöht. Der EZB-Rat beschloss in einer Telefonkonferenz am Donnerstag eine Anhebung des Kreditvolumens um rund fünf Milliarden Euro auf rund 65 Milliarden Euro, wie „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Handelsblatt“ in ihren Freitagsausgaben berichten. Am kommenden Mittwoch wolle die EZB über eine weitere Anhebung entscheiden.

Grund für die Anhebung des ELA-Volumens ist die angespannte Lage der griechischen Banken. Zuletzt wurden wöchentlich rund fünf Milliarden Euro an Kundeneinlagen von den Konten bei griechischen Banken abgezogen. Seit dieser Woche akzeptiert die EZB außerdem keine griechischen Anleihen mehr bei ihren Refinanzierungsgeschäften. Vom Interbankenmarkt sind die griechischen Banken wegen ihrer schlechten Bonität weitgehend ausgeschlossen. Damit sind die Geldhäuser auf die Notfall-Liquiditätshilfe (Emergency Liquidity Assistance, ELA) der griechischen Notenbank angewiesen.

Die Entscheidung über die Gewährung von ELA-Hilfen liegt im Ermessen der jeweiligen nationalen Notenbank, die auch die Risiken aus den Geschäften alleine trägt. Allerdings entscheidet der EZB-Rat über die Maximalhöhe der erlaubten Hilfen für individuelle Banken. Bereits in der vergangenen Woche wurde der ELA-Rahmen für Griechenland auf knapp 60 Milliarden Euro erhöht. Dieses Volumen ist laut "Handelsblatt" aber bereits ausgeschlöpft.

Den griechischen Banken könnte bereits in der kommenden Woche das Geld ausgehen, wenn die EZB nicht erneut eine Anhebung beschließen sollte. Mit der nur geringfügigen Erhöhung des Kreditvolumens will die EZB offenbar Druck auf die griechische Regierung ausüben, damit diese einer Fortsetzung des Reformprogramms unter Aufsicht der internationalen Gläubiger doch noch zustimmt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte am Donnerstag, dass Deutschland grundsätzlich zu einem Kompromiss mit Griechenland bereit sei. Allerdings beruhe die Glaubwürdigkeit Europas darauf, dass Regeln auch eingehalten würden.

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16 Kommentare

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  • student
    student

    Ist ein Land souverän und damit ein Volk unabhängig und frei, wenn die Finanzmärkte über das Wohl und Wehe entscheiden?

    01:28 Uhr, 13.02.2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • Austrochris
    Austrochris

    Die EU ist wie ein Haus. Die linke Ecke ist veraltet, die rechte Ecke ist im Rohbau, der Keller unter Wasser und der Dachboden ohne Ziegel . Die Architekten in Höchstform .

    22:03 Uhr, 12.02.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Aber es kommt noch besser: Kroatien ist in der selben Verfassung wie Griechenland und die bekommen erst den Euro . Yes thats very good

    22:01 Uhr, 12.02.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Wenn Griechenland austritt dann sind mal 150 Milliarden futsch auf die schnelle , wenn sie in zwei Jahren austreten dann a bissi mehr und wenn nicht dann muss die EZB schnell neue Druckerpressen made in Taiwan kaufen ...

    21:58 Uhr, 12.02.2015
  • Levin
    Levin

    Wenn Griechenland austritt, steigt alles in der Eurozone!

    21:21 Uhr, 12.02.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Bradley
    Bradley

    Heute wieder mal Börse ganz normal, für die Ukraine wurde heute in Minsk nach 17stündiger Verhandlung ein Waffenstillstand vereinbart (für Sonntag), bei dem alle beteiligten Parteien schon im vorhinein wussten, dass dieser nicht von Bestand sein kann (warum sollten sich die Separatisten ihren Vorteil nehmen lassen, wird etwa irgendwas an den Gebietsgewinnen der Separatisten rückgängig gemacht, lässt sich Putin die Ostukraine wegnehmen). Griechenland zeigt "Muskeln" und lässt die EU-Bürokraten" verzweifeln und was passiert, die Börsen steigen und feiern (ich frage mich was), der Euro steigt, Gold fällt, die Welt ist total verrückt (vorallem die Börsen) und wem scheint es zu interessieren, niemanden, dem "Geldregen" der EZB sei Dank. Die Volksverdummung hat gesiegt, ich sehe schwarz für dem "Otto-Normalverbraucher" aber leider sehe ich auch sehr gute Aussichten für die "Börsenspekulanten".

    21:08 Uhr, 12.02.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Die EU versagt völlig . Das Volk in Griechenland leidet sehr....Armut, Arbeitslosigkeit,Verzweiflung usw.... Hier wird nur Politik gemacht ohne das Volk . Und das Volk

    hat reagiert und die alte Regierung in Griechenland abgewählt damit der Hilfeschrei endlich von Europa erhört wird . Griechenland kann nicht mehr, und Europa will nicht mehr...die perfekte Sackgasse . Mei oh mei

    20:12 Uhr, 12.02.2015
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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