EZB-Entscheid verstärkt pessimistisches Momentum für Anleihen

Paris (GodmodeTrader.de) - Der Markt erwartete eine sechsmonatige Verlängerung des Quantitative Easing und einen unveränderten Betrag von 80 Milliarden Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat letztlich jedoch beschlossen, das Aufkaufprogramm auf 60 Milliarden Euro pro Monat ab März zu reduzieren und es bis Dezember 2017 auszuweiten, wie François Rimeu, Head of Cross-Asset von La Française AM in einem aktuellen Kommentar zum letzten EZB-Meeting und seinen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte schreibt.

„Auch wenn sich die Beträge nicht wesentlich von den Erwartungen unterscheiden und Mario Draghi betonte, dass es sich nicht um ein Tapering handelt, kommt diese Meldung überraschend für die Märkte. Draghi begründete die Entscheidung damit, dass die EZB eine gewisse Flexibilität haben muss, um die Beträge nach oben anpassen zu können, wenn sich die Bedingungen verschlechtern“, so Rimeu.

Eine weitere Überraschung für die Märkte bilde die unveränderte Begrenzung hinsichtlich Nicht-CAC-Anleihen (und negative Auswirkungen für bestimmte Länder). Des Weiteren habe die EZB beschlossen, den Zentralbanken die Möglichkeit zu geben, Anleihen unterhalb des Einlagenzinssatzes zu kaufen, falls dies erforderlich sei. Diese Entscheidungen verstärkten das pessimistische Momentum für Anleihen. Auch wenn es sich nicht um ein Tapering handle, sehe es doch wie eines aus, was mittelfristig negative Auswirkungen auf europäische Anleihen haben werde. Zudem sei das kurze Ende der Zinskurve (unter zwei Jahre) immer noch gut geschützt. Für Länder wie Portugal seien die Entscheidungen negativ, da die EZB aufgrund der Begrenzung für Nicht-CAC-Anleihen einen Mangel an diesen Vermögenswerten haben werde, heißt es weiter.