EZB drückt Leitzins erstmals seit Gründung der Währungsunion unter die Ein-Prozent-Schwelle
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Dieser Schritt stellt in der Geschichte der Europäischen Zentralbank ein Novum dar: Die EZB hat am Donnerstag ihren Hauptrefinanzierungssatz auf das historische Tief von 0,75 Prozent gesenkt. Die Notenbank will damit ihren Beitrag zur Unterstützung der Wirtschaft in der Euro-Zone leisten. Über ihre geldpolitische Maßnahme informierte die EZB nach einer Ratssitzung am Donnerstag. Der Leitzins ist der Satz, zu dem Banken sich bei der EZB Geld leihen können, um es an die Wirtschaft weiter zu geben. Änderungen wirken sich direkt auf die Zinsen am Geld- und am Kapitalmarkt aus.
Der EZB-Rat senkte auch den sog. Einlagezinssatz, also den Zins, den Banken von der EZB gutgeschrieben bekommen, wenn sie Geld bei ihr bunkern. Er sinkt auf 0,00 von 0,25 Prozent. Auch der Zins, den Banken zahlen müssen, wenn sie sich kurzfristig Liquidität bei der Notenbank besorgen müssen, der sog. Ausleihungszins, wurde von 1,75 auf 1,5 Prozent reduziert.
Mit der Zinssenkung reagiert die Notenbank auf die Wirtschaftsflaute und hohe Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone. Außerdem brauchen die Banken, besonders in Krisenstaaten wie Spanien und Italien, günstiges Geld zur Rekapitalisierung. Da die Inflationsrate rückläufig ist, bietet sich der Notenbank zusätzlich ein gewisser Spielraum für ein niedriges Zinsumfeld.
Bereits zuvor hatte die Bank of England ihren Leitzins auf 0,5 Prozent belassen und zudem angekündigt, ihre Anleihekäufe um 50 Milliarden Pfund auf insgesamt 325 Milliarden Pfund auszuweiten.
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