EZB-Chef Draghi befeuert mit "dovishen" Kommentaren die Märkte
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die Marktteilnehmer freuen sich über die Aussicht auf zusätzliche Maßnahmen der EZB, die Notenbankchef Draghi am Vormittag in einer Rede formulierte. Daneben überraschte eine Leitzinssenkung in China. Ein solides Potpourri für blendende Stimmung am Markt. Der Dax springt am Mittag um 1,88 % auf 9.663 Punkte nach oben. Rettet der Index seine Gewinne in den Feierabend, so läge der Dax auf Wochensicht viereinhalb Prozent im Plus – mithin das stärkste Wochenplus seit über einem Jahr.
Charttechnik
Nach der Bullenparty bis zur Mittagszeit dürfte sich der Index jetzt eine Auszeit gönnen. Erwartet wird zunächst eine Konsolidierung auf relativ hohem Niveau. Selbst auf Fünf-Minutenbasis liegen derzeit aber keine markanten Marken nahe dem aktuellen Kursgeschehen vor, deren Unterschreiten auch für mehrere Stunden pessimistisch stimmen würde. Insofern kann derzeit nur die weitere Entwicklung und die Ausbildung neuer Muster abgewartet werden.
Thema des Tages
EZB-Präsident Mario Draghi hat auf dem Bankenkongress in Frankfurt abermals bekräftigt, den Kampf gegen Niedriginflation und Wachstumsschwäche auszuweiten. Die EZB werde tun, was gemacht werden muss, um Inflation und Inflationserwartungen so schnell wie möglich zu erhöhen, wie es das Mandat der Preisstabilität verlange, versicherte Draghi. Sollten bereits ergriffene Maßnahmen nicht ausreichen, werde die Notenbank handeln. „Größe, Tempo und Zusammensetzung“ von Wertpapierkäufen könnten angepasst werden, so Draghi.
Kanzlerin Merkel hat derweil weitere Reformen und engere wirtschaftspolitische Kooperationen in der Eurozone angemahnt. Die Krise möge mittlerweile in den Griff gebracht worden sein, endgültig überwunden sei sie noch lange nicht, betonte Merkel am Freitag in Berlin. Mit besseren Rahmenbedingungen für Investitionen und Bürokratieabbau solle sich der EU-Gipfel im Dezember beschäftigen, forderte sie.
Aktien im Blick
E.on-Papiere ziehen nach einer Hochstufung der Investmentbank UBS um 2,86 % an. Auch die Aktien von HeidelbergCement profitieren von einer Studie (+ 3,63 %). Berenberg traut dem Baustoffeanbieter ein weiteres Kurspotenzial von rund 17 % zu.
Konjunktur
Die chinesische Notenbank hat überraschend ihre wichtigsten Leitzinsen gesenkt. Demnach reduziert sich der Ausleihungssatz um 0,4 Punkte auf 5,6 %. Der Einlagensatz fällt um 25 Basispunkte auf 2,75 %.
Währungen
Der US-Dollar hat zum Wochenschluss gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) die Nase vorn. EUR/USD ist in Folge der Draghi-Rede deutlich unter Druck geraten und notierte bislang bei 1,2422 im Tief.
USD/CHF knüpft derweil an seine Vortagsgewinne an und notierte bislang bei 0,9676 in der Spitze. Ein SNB-Direktoriumsmitglied hat bekräftigt, dass die Notenbank die 1,20er-Wechselkursuntergrenze weiterhin entscheiden verteidigen werde.
USD/JPY fällt hingegen von seinem tags zuvor erreichten frischen Siebenjahreshoch bei 118,98 bis bislang 117,35 zurück, nachdem Regierungschef Abe das Unterhaus des Parlaments wie angekündigt vorzeitig aufgelöst und somit den Weg für Neuwahlen noch in diesem Jahr freigemacht hat.
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