Evonik: Haupteigner vertagen IPO-Entscheid
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Essen (BoerseGo.de) - Der Haupteigner des Essener Chemiekonzerns Evonik hat wegen der volatilen Märkte die Entscheidung über den geplanten Börsengang abermals aufgeschoben. Das Kuratorium der RAG-Stiftung, die 74,99 Prozent an Evonik hält, teilte am Sonntag in einer Telefonkonferenz mit, die Entwicklung auf den Finanzmärkten seit Ende Mai bewirke eine zunehmende Unsicherheit darüber, ob Erlöse erreichbar sind, die dem Wert der Evonik gerecht werden könnten.
Die restlichen Anteile liegen bei dem Finanzinvestor CVC Capital Partners. Ein Drittel ihrer Anteile wollten die Eigner über die Börse verkaufen. Es wäre bei diesem in Rede stehenden Umfang und rund fünf Milliarden Euro angepeiltem Erlös der größte Börsengang in Deutschland seit über zehn Jahren. Aus Finanzkreisen waren in den vergangenen Wochen angesichts der angespannten Märkte aber auch Zweifel an der entsprechend hohen Bewertung geäußert worden. Der Börsengang war in der Vergangenheit bereits zwei Mal verschoben worden. Die finale Entscheidung über einen Börsenauftritt will das Kuratorium in einer Sitzung am 18. Juni fällen.
Die Erlöse des Evonik-IPOs sollten nicht in das Unternehmen fließen, sondern zur Abdeckung der sogenannten Ewigkeitslasten des deutschen Steinkohle-Bergbaus genutzt werden. Dazu zählt das dauerhafte Abpumpen von Wasser in den ehemaligen Abbaugebieten. Bleiben die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück, müsste der Staat mit Steuergeld aushelfen.
Evonik ist ein umsatzträchtiges Unternehmen. Die Erlöse erreichten im vergangenen Jahr 14,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA) lag bei 2,8 Milliarden Euro.
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