EUR/TRY: Erdogan gibt der Lira Rückenwind
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Düsseldorf (GodmodeTrader.de) - Nach heftigen Verlusten hat die türkische Lira gestern im Handel wieder Boden gewonnen, nachdem der Euro zuvor auf einen neuen Rekordstand von über 4,17 TRY gestiegen war. Auslöser für die kräftige Gegenbewegung waren im Tagesverlauf zunehmende Spekulationen auf eine Zinserhöhung in der Türkei, wie die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt in „Der Markt heute“ schreiben.
Während die Währungshüter bislang ausgesprochen verhalten auf die Lira-Schwäche reagiert hätten, erwarteten die Finanzmärkte mit Blick auf die aus der Abwertung der Lira resultierenden Inflationsrisiken eine restriktivere Geldpolitik mit signifikanter Zinsanhebung. Demgegenüber habe sich an den Kapitalmärkten jedoch der Eindruck eines politischen Drucks auf die Notenbank, die Zinsen weiter niedrig zu halten, vermehrt. Dass gestern ein Umschwung dieser Einschätzung erfolgt sei, habe einerseits an der Zentralbank gelegen, die ihre wöchentliche Repo-Auktion ausgesetzt habe. Für die Geschäftsbanken bedeute das, Geld bei der Notenbank zu 8,5 Prozent oder zehn Prozent anstelle von acht Prozent aufnehmen zu müssen. Damit nutzen die Währungshüter eine Möglichkeit aus, die Finanzierungsbedingungen der heimischen Lira zu verteuern, ohne die Schlüsselzinsen heraufzusetzen, heißt es weiter.
„Zu einem deutlicheren Stimmungsumschwung trugen indes markige Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei. Demnach verfüge die Zentralbank über Mittel, die Spekulationen um den Wechselkurs zu beenden. Zugleich appellierte Erdogan an die Bevölkerung, weiter ihre Deviseneinlagen aufzulösen. Insgesamt schätzen viele Marktteilnehmer inzwischen offenbar die Wahrscheinlichkeiten für Zinserhöhungen und direkte Stützungskäufe zugunsten der Lira als gestiegen an. Die nächste Sitzung des geldpolitischen Ausschusses soll am 24. Januar stattfinden. Auch falls der gestrige Stimmungsumschwung einen möglichen Auslöser einer Gegenbewegung markiert, hängt deren nachhaltiges Korrekturpotential von der erwarteten oder tatsächlichen Zinspolitik in der Türkei ab“, so die HSBC-Analysten.
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