Europäische Firmen in China sind zunehmend ernüchtert
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Peking (Godmode-Trader.de) - Vor Jahren schon suchten viele Unternehmen aus Europa ihr Heil auf dem chinesischen Markt und expandierten kräftig ins Reich der Mitte. Teilweise wurden dadurch auch Produktionsstätte in Europa stillgelegt. Doch mittlerweile hat die Firmen der Alltag eingeholt und sich Ernüchterung breit gemacht. Dies hat mehrere Ursachen.
Einer aktuellen Umfrage zufolge zeigen sich europäische Unternehmen über ihr Engagement in China zunehmend frustiert. Mehr als die Hälfte der europäischen Firmen geben demnach an, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, Geschäfte in China zu machen, 15 Prozent blicken negativ auf ihre künftigen Wachstumschancen in der zweitgrößten Volkswirtschaft, wie aus der Umfrage „Business Confidence Survey“ der Europäischen Handelskammer in Peking hervorgeht. Noch vor einem Jahr hatte dieser Wert bei acht Prozent gelegen.
Das Lager der Optimisten, die mit weiterem Wachstum rechnen, verringerte sich wiederholt auf nun nur noch 44 Prozent und ist damit noch etwa halb so groß wie noch vor fünf Jahren. Die Enttäuschung nehme zu, sagte Kammer-Präsident Jörg Wuttke anlässlich der Präsentation der Studie. Ausschlaggebend für die schlechte Stimmung sei, dass Reformen und der Umbau der chinesischen Wirtschaft zu langsam vonstatten gingen. Die wirtschaftliche Abkühlung aber auch weiterhin eingeschränkte Marktzugänge seien darüber hinaus für europäische Unternehmen in China problematisch. Auch die Zensur spielt eine Rolle. 58 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die strengen Internetsperren in China ihre Geschäfte beeinträchtigten. Daneben wird der schwammige rechtliche Rahmen (Stichwort: Schutz des geistigen Eigentums) beanstandet.
Die befragten Firmen befürchten ferner, „dass die schlimmste Phase der wirtschaftliche Abschwächung erst noch folgen wird“. Die gewaltigen Überkapazitäten der Wirtschaft seien noch immer das sichtbarste Problem in China, so Handelskammerpräsident Wuttke. Praktisch alle wichtigen Industriezweige des Landes litten darunter, dass sie mehr Fabriken betreiben und Mitarbeiter beschäftigen als notwendig wären.
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