Fundamentale Nachricht
17:00 Uhr, 13.11.2014

Europäische Banken hinken den US-Branchenkollegen noch lange hinterher

Das GAM-Fondsmanagement erwartet, dass 2015 zum Schlüsseljahr für die Bemühungen der Europäischen Zentralbank wird, die Eigenkapitalquoten bei Europas Banken zu harmonisieren.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Bankenstresstest der Europäischen Zentralbank hat sein Ziel klar verfehlt, das Vertrauen der Märkte in die Solidität der europäischen Banken wiederherzustellen. Dieser Ansicht ist Davide Marchesin, Fondsmanager des GAM Star (Lux). „Im Vergleich zu den US-Banken haben die europäischen Häuser noch immer große Defizite bei den Eigenkapitalquoten. Das Kaufprogramm für Asset-Backed-Securities, das die Europäische Zentralbank im Oktober aufgelegt hat, könnte helfen, diese Lücke zu füllen“, hofft Marchesin.

Er erwartet, dass 2015 zum Schlüsseljahr für die Bemühungen der EZB wird, die Eigenkapitalquoten in Europa zu harmonisieren. Über die nächsten zwei bis drei Jahre könnte es den europäischen Banken dann gelingen, zu den US-Instituten aufzuschließen. „Anleger sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass die Banken dafür Einnahmen zurückhalten müssen und die Dividenden daher in den nächsten zwölf Monaten eher gering ausfallen dürften", gibt Marchesin zu bedenken.

In dieser Situation hält der GAM-Fondsmanager gut kapitalisierte Banken wie die ING oder Natixis für attraktiv und geht auf der anderen Seite Short-Positionen auf schwächere Institute ein. Höhere Dividenden erwartet er dagegen bei den europäischen Versicherern, die über sehr gute Eigenkapitalquoten verfügten. „Hier sind vor allem Namen wie Zurich Financial Services und Aegon attraktiv, die einen signifikanten Anteil ihrer Gewinne in den USA erwirtschaften“, so Marchesin.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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