Euroland - Italien ist der nächste Schock
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" fordert die Europäische Zentralbank (EZB) aus Furcht vor einer Ausweitung der Schuldenkrise eine deutliche Aufstockung des Euro-Rettungsschirms. Denn das nächste Sorgenkind im Euroraum heißt Italien. Am Donnerstag und Freitag vergangener Woche waren die Anleihekurse Italiens massiv abgesackt, die Aufnahme neuer Verbindlichkeiten könnte für Rom deutlich teurer werden.
Im Gespräch soll es demnach sein, den europäischen Sicherheitspuffer auf bis zu 1,5 Billionen Euro aufzumöbeln. Ansonsten drohe die aktuelle Krise an den EU-Anleihemärkten außer Kontrolle zu geraten, schreibt das Blatt unter Bezug auf hochrangige Zentralbankkreise. "Das schlechte Krisenmanagement der europäischen Regierungen sorgt dafür, dass die Kosten der Rettung ständig steigen", sagte der Zeitung zufolge ein europäischer Zentralbanker. "Der bestehende Schirm in Europa reicht nicht aus, um eine glaubwürdige Schutzmauer um Italien zu bauen. Dafür war er nie angelegt.“
Inzwischen gebe es im EZB-Rat zu einer möglichen Aufstockung einen breiten Konsens, berichtet das Blatt weiter. Die Entscheidung zu fällen sei allerdings nicht Aufgabe der EZB, sondern der Regierungen. Eine EZB-Sprecherin wollte die Informationen gegenüber der Zeitung nicht kommentieren.
Mit Italien würde die Schuldenkrise in eine neue Dimension vorstoßen. Das Land ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Währungsunion und mit 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verschuldet. In der Eurozone kommt nur Griechenland auf einen höheren Wert. Italiens Verbindlichkeiten betragen insgesamt 1800 Milliarden Euro. Bislang hatte vor allem Spanien als nächster Problemstaat nach Griechenland, Irland und Portugal gegolten.
Angesichts heftiger Ausschläge an den Finanzmärkten wurde für diesen Montag ein Krisengipfel angesetzt. Das Treffen zu Italien und Griechenland soll vor dem regulären Gipfel der Euro-Gruppen-Finanzminister stattfinden. Teilnehmen sollen EU-Währungskommissar Oli Rehn, EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, Euro-Gruppen- Chef Jean-Claude Juncker, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy.
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