Euroland ist noch lange nicht überm Berg
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Dexia (BoerseGo.de) – In den letzten vier Monaten hat sich die Stimmung an den Finanzmärkten deutlich verbessert – vor allem weil die Europäische Zentralbank (EZB) den Banken billige Kredite im Umfang von einer Billionen Euro zur Verfügung gestellt hat. In ihrem aktuellen Marktkommentar gehen die Experten von Dexia Asset Management (Dexia AM) der Frage nach, damit jetzt die größten Probleme gelöst sind.
Nach Meinung von Koen Van de Maele, Global Head of Fixed Income bei Dexia
AM haben die Finanzmärkte die Bedeutung der Zentralbankmaßnahmen überschätzt. „Indem die EZB mit ihren massiven Liquiditätsspritzen für Ruhe an den Märkten gesorgt hat, hat sie sicherlich etwas Zeit erkauft. Aber noch immer gibt es kein Konzept gegen die strukturellen Ungleichgewichte innerhalb des Euroraums. Einmal mehr ist die europäische Politik gefragt. Sie muss endlich handeln und die wichtigen Probleme anpacken, insbesondere die zu hohe Verschuldung sowie die Produktivitäts- und Wettbewerbsunterschiede zwischen den Ländern der Währungsunion“, fordert Van de Maele.
Der langwierige und schwierige Abbau der enormen Schuldenberge habe gerade erst begonnen, betont der Experte. Die Schwierigkeiten Spaniens, sein Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen, sei das größte Problem. Auch für einige der kerneuropäischen Länder könnte es schwierig werden, die geplanten Maßnahmen zur Defizitbegrenzung umzusetzen.
Im derzeitigen Marktumfeld rät Van de Maele von deutschen Bundesanleihen ab. Angesichts der niedrigen Renditen und der in den nächsten Jahren zu erwartenden Inflation sei diese Anleiheart extrem teuer. Außerdem müsste Deutschland im unwahrscheinlichen (aber nicht völlig auszuschließenden) Fall eines Auseinanderbrechens des Euroraums hohe Verluste hinnehmen – Stichwort Target-Salden. Der Grund dafür liege in der Rolle der Bundesbank im Eurosystem. „Ob man deutsche Anleihen noch immer als Absicherung gegen eine, wenn auch nicht sehr wahrscheinliche, Abschaffung des Euro betrachten kann, ist deshalb mehr als fraglich“, lautet die Einschätzung des Fondsmanagers.
Dexia AM bevorzugt derzeit Erstrangiges Bankkapital und von Banken begebene Covered Bonds (die defensiv und nach wie vor attraktiv bewertet sind), stabile Industrieanleihen aus den Peripherieländern (etwa von Telefonica oder Enel, die in unterschiedlichen Ländern und Sektoren aktiv sind) und Qualitäts-Industrieanleihen mit BBB-Rating (wie Veolia, Pemex oder Vale), die durch eine solide Kreditqualität überzeugen.
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