Analyse
16:05 Uhr, 20.07.2017

EUR/JPY: Euro festigt sich, Yen schwächelt

Das Beharren der japanischen Notenbank auf der ultralockeren Geldpolitik schwächt den Yen. Gleichzeitig kann die EZB heute eine weitere Euro-Aufwertung nicht verhindern.

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  • EUR/JPY
    ISIN: EU0009652627Kopiert
    Kursstand: 129,748 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Euro tendiert zum japanischen Yen am Donnerstag höher. Das Währungspaar handelte gestern im Tief bei 128,63, nun festigt sich der Euro bis Donnerstagnachmittag auf 129,60. Das Beharren der japanischen Notenbank auf der ultralockeren Geldpolitik schwächt den Yen. Die Bank of Japan hält unverändert an ihrer Geldschwemme fest und hat ihr Inflationsziel erneut nach hinten verschoben. Die Teuerung in Japan werde sich wohl erst um das Fiskaljahr 2019 (ab 1. April) der Zielmarke von zwei Prozent nähern, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Es ist die sechste Verzögerung des Inflationssziels. Für Thu Lan Nguyen, Expertin bei der Commerzbank, ist die erneute Verschiebung auch deshalb ein Beweis für die Handlungsunfähigkeit der Notenbank. Vom schwachen profitierte die japanische Exportwirtschaft. Nach neuesten Daten sind die Ausfuhren im Juni um fast 10 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen.

Zugleich kann das Festhalten der Europäischen Notenbank an der bisherigen expansiven Geldpolitik den Euro im Vergleich zum Yen nicht beeinträchtigen. Auch zum Dollar kletterte die Gemeinschaftswährung nach dem Votum der EZB. Offenbar erwarten die Marktteilnehmer nun auf der kommenden Sitzung im September die Ankündigung einer schrittweisen Abkehr der EZB von ihrer lockeren Geldpolitik. EZB-Chef Draghi sagte heute, dann werde man die Lage neu bewerten.

Der nächste markante Widerstand für EUR/JPY liegt am Zwölfmonatshoch vom 29. Januar 2016 bei 132,38. Die nächsten Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 6. Juli, 30. und 28. Juni 2017 bei 127,97, 127,41 und 126,45.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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