Analysteneinschätzung
10:09 Uhr, 24.07.2014

EUR/GBP: Pfund nur auf den ersten Blick top

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in Großbritannien sollte dem Chefvolkswirt der Bremer Landesbank Folker Hellmeyer zufolge auch das Haushaltsdefizit schrumpfen. Statdessen ist jedoch die Verschuldung im ersten Halbjahr 2014 um satte 62,6 Milliarden Pfund gestiegen.

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  • EUR/GBP
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    Kursstand: 0,7908 £ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Das britische Pfund erfreut sich hoher Beliebtheit an den Devisenmärkten. Hinsichtlich der Wachstumsdynamik und der damit verbundenen Zinserhöhungserwartungen ist das auf ersten Blick auch gerechtfertigt. Der zweite Blick offeriert jedoch ein anderes Bild, wie der Chefvolkswirt der Bremer Landesbank Folker Hellmeyer im heutigen „Forex Report“ schreibt.

Erstens seien wir wieder dem Risiko des Blasenmodus am Wohnimmobilienmarkt ausgesetzt. Zweitens und entscheidender sei jedoch ein massives strukturelles Manko. Die Rede sei von dem britischen öffentlichen Haushalt. Mit der wirtschaftlichen Expansion sollten auch die Haushaltsdefizite schrumpfen. Genau das sei aber nicht der Fall. Während die Verschuldung (Public sector net debt) im ersten Halbjahr 2013 um 46 Milliarden Pfund zugelegt habe, ergebe sich im ersten Halbjahr 2014 eine Zunahme der Verschuldung um sportliche 62,6 Milliarden Pfund, obwohl die Wirtschaft 2014 deutlich zulege, heißt es weiter.

„Mit anderen Worten wird die Lehre aus der Finanzkrise im UK sportlich ignoriert. Dieses Wachstum im UK hat einen gravierenden Qualitätsmangel. Wir sind gespannt, wann sich die Kollegen in London und New York mit diesem äußerst kritischen Thema auseinandersetzen werden oder wie lange man noch das Spiel der asymmetrischen Wahrnehmung fortsetzen will. Es geht hier um das strukturelle Defizit und das ist weitaus gefährlicher als ein konjunkturell bedingtes Defizit“, so Hellmeyer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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