Analysteneinschätzung
08:05 Uhr, 19.09.2016

EUR/CZK: Wetten auf ein Ende des tschechischen FX-Regimes

Spekulationen um eine Aufgabe der Kursdeckelung seitens der tschechischen Notenbank bereits Mitte 2017 könnten Raiffeisen-Finanzanalyst Wolfgang Ernst zufolge den CZK-Aufwertungsdruck befeuern.

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Wien (GodmodeTrader.de) - Die Wetten auf ein Ende des FX-Regimes in der Tschechischen Republik haben Fahrt aufgenommen, nachdem der Zentralbank-Gouverneur Rusnok einen möglichen Ausstieg bereits Mitte 2017 angedeutet hat. Zudem stellte er fest, er würde eine Beseitigung des Regimes in einem einzigen Schritt bevorzugen, wie Raiffeisen-Finanzanalyst Wolfgang Ernst im aktuellen „Fokus FX“ schreibt.

Daraufhin habe die Marktspekulation auf ein Ende des Kursregimes in den kommenden sechs bis zwölf Monaten zugenommen. Indessen seien die Devisenbestände der tschechischen Notenbank (CNB) im August um 2,13 Milliarden Euro gestiegen, während sich die FX-Transaktionen im Juli auf lediglich 307 Millionen Euro beliefen und damit auf vergleichsweise tiefem Niveau geblieben seien, heißt es weiter.

„Die Erklärung Rusnoks könnte die Spekulationen auf eine Aufgabe der Kursdeckelung und damit den CZK-Aufwertungsdruck befeuern. Dies könnte in den kommenden Monaten umfangreichere Interventionen der CNB erforderlich machen, um EUR/CZK im Nahbereich von 27,0 zu halten. Derlei Spekulationen könnten zusätzlich durch erwartete steigende Inflationszahlen Auftrieb erhalten. Wir bleiben bei unserer Einschätzung eines Ausstiegs nicht vor dem vierten Quartal 2017 angesichts der sehr akkommodativen Politik der EZB und bestehender Ungewissheiten hinsichtlich der Inflationsentwicklung im Jahr 2017“, so Ernst.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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