Analyse
11:14 Uhr, 11.07.2022

EUR/USD: Weiter nahe Parität

Bei EUR/USD geht es zu Beginn der neuen Woche nach einer zwischenzeitlichen Erholung wieder abwärts. Mit bislang 1,0105 im Tief hat das Währungspaar sein am vergangenen Freitag bei 1,0072 markiertes, knappes 20-Jahrestief jedoch noch nicht wieder erreicht.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,01230 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,01230 $ (FOREX)

Dabei belastet den Euro, dass Russland wegen alljährlicher Wartungsarbeiten heute die Gaslieferungen nach Deutschland durch die Nordstream-1-Pipeline gestoppt hat. Am Markt ist man besorgt, dass die Gaslieferungen nach der zehntägigen Wartungspause nicht wieder aufgenommen werden könnten. Dies würde Gas in Europa weiter verknappen und könnte die Wirtschaft in Deutschland und der Eurozone in eine Rezession stürzen.

Die am letzten Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für Juni sind robust ausgefallen. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen fiel im Juni mit 372.000 höher als im Konsens mit 268.000 erwartet aus (Mai: 384.000), während die Arbeitslosenquote wie erwartet unverändert bei 3,6 Prozent lag. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich wie erwartet um 0,3 Prozent im Monatsvergleich, nach zuvor plus 0,4 Prozent.

Die Daten stützen die Sicht, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins weiter erhöhen wird. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte bei dem nächsten US-Zinsentscheid am 27. Juli 2022 auf dann 2,25 bis 2,50 Prozent aktuell bei 93,0 Prozent.

„Die meisten Schlüsselfaktoren für die jüngste Schwäche des Währungspaares - Risikostimmung, Divergenz zwischen Fed und EZB, um nur zwei zu nennen - scheinen sich noch nicht zu bessern, und die anhaltenden Sorgen über eine Verringerung der russischen Gaslieferungen in die EU dürften den Euro weiterhin eher unattraktiv machen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Analysten der ING.

Gegen 11:10 Uhr MESZ notiert EUR/USD bei 1,0105. Die nächste Unterstützung liegt am Tief vom 11. Dezember 2002 bei 1,0061, bevor dann die psychologisch wichtige, runde 1er-Marke in den Fokus rückt. Der nächste Widerstand findet sich am Hoch vom 7. Juli 2022 bei 1,0221.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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