Analyse
15:21 Uhr, 20.07.2018

EUR/USD: Trump wirft EU Währungsmanipulationen vor - Euro wieder über 1,17

Mit erratischen Vorwürfen der Währungsmanipulation an die Adresse Chinas und der Europäischen Union sorgt US-Präsident Trump am Freitagnachmittag erneut für Verwirrung an den Märkten. Auch der US-Dollar gibt stark nach.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,17110 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Kurs des Euro steigt am Freitag nach einem zunächst bewegungsarmen Handel stark an. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1711 US-Dollar gehandelt und damit um 0,6 Prozent als in der Nacht.

Gestern Abend sorgte US-Präsident Donald Trump mit seiner Einmischung in die Geldpolitik bereits für einen schwächeren Dollar. Trump ging die Zinspolitik der Federal Reserve direkt an. In einem Interview mit CNBC sagte er, er sei „nicht begeistert“ von steigenden Zinsen. „Es gefällt mir nicht, dass wir all die Arbeit in die Wirtschaft stecken und dann sehe ich wie die Zinsen steigen.“ Trumps Sprecherin Sarah Sanders stellte im Anschluss klar, dass der Präsident die Unabhängigkeit der Fed respektiere. 
Nach Einschätzung der Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank hat Trump mit seinen Äußerungen ein wichtiges Tabu gebrochen. Es bestehe die Gefahr, dass künftig alle Signale für eine langsamere Zinserhöhung als Zeichen gedeutet werden, dass die Währungshüter der Fed Wünsche des Präsidenten in ihre Entscheidungen einbeziehen könnten. Die Unabhängigkeit der Fed sei aber eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung dafür, dass sie „ihrer Aufgabe als Hüter der Preisstabilität effektiv nachkommen kann“, so Reichelt.

Mit erratischen Vorwürfen der Währungsmanipulation an die Adresse Chinas und der Europäischen Union sorgte Trump dann am Freitagnachmittag abermals für Verwirrung an den Märkten. „China, die Europäische Union und andere haben ihre Währungen manipuliert", twitterte er. Außerdem erwähnte er die niedrigen Leitzinsen dort, während in den USA die Zinsen steigen würden. Der Devisenmarkt reagierte mit weiteren Kursverlusten beim Dollar. Zuvor hatte Trump bereits seine Bereitschaft bekräftigt, im Handelsstreit mit China auf alle Importe neue Zölle zu erheben.

Das Währungspaar EUR/USD trifft am Zehnmonatstief vom 29. Mai/ 21. Juni 2018 bei 1,1508 auf die nächste markante Unterstützung. Oberhalb des Hochs vom 9. Juli 2018 bei 1,1791 liegt der nächste wichtige Widerstand am Hoch vom 14. Juni 2018 bei 1,1851.

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1 Kommentar

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  • The Secessionist
    The Secessionist

    Sehr gut 😀

    18:50 Uhr, 20.07.2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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