EUR/USD: Die Post geht ab
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Der Euro erlebte einen ruhigen Handelstag - bis zum Zinsentscheid der Europäischen Notenbank. Danach ging die Post ab. Zuvor handelte EUR/USD noch bei 1,2080, nur um bis 15.30 Uhr auf 1,2158 und damit um fast 80 Pips in die Höhe zu schnellen. Zuletzt kam der Kurs wieder etwas zurück.
Erwartungsgemäß hat die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik erneut gelockert. Das Pandemie-Kaufprogramm PEPP wird ausgeweitet und verlängert. Die für die Banken sehr vorteilhaften Bedingungen bei den TLTRO-Kreditpaketen werden ebenfalls prolongiert. Die Zinsen bleiben unverändert. Für den Fall, dass der weitere Gang der Corona-Pandemie eine weitere geldpolitische Unterstützung erfordere, werde die Notenbank alle Instrumente prüfen, hieß es zudem aus dem EZB-Rat.
Die Euro-Bullen schienen offenbar erleichtert zu sein, dass die EZB die Zinsen heute nicht weiter abgesenkt hat. Im geldpolitischen Statement der EZB wurde auf die Möglichkeit niedrigerer Zinsen aber explizit hingewiesen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte auf der dem heutigen Entscheid folgenden Pressekonferenz, die EZB würde auf eine aus ihrer Sicht zu hohe Aufwertung des Euro wohl mit einer Senkung des Einlagensatzes reagieren.
Die Euro-Stärke missfällt der EZB, läuft diese doch der wirtschaftlichen Erholung konträr. Waren und Güter der europäischen Unternehmen auf Drittmärkten werden dadurch künstlich verteuert und das inmitten der Corona-Pandemie, auch hat der aufwertende Euro Auswirkungen auf den Inflationsausblick. EZB-Präsidentin Lagarde betonte, der Wechselkurs sei zwar kein Politikziel, die Euro-Aufwertung übe aber zusätzlichen Abwärtsdruck auf die Preise aus. „Wir werden das also verfolgen, wir werden es auch in Zukunft sehr sorgfältig beobachten", so Lagarde mit Blick auf den Euro-Kurs.
Uwe Burkert, Chefvolkswirt Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kommentierte: „Insgesamt hat die EZB ihre Entscheidung unter das Motto gestellt, 'low for longer, but not lower for longer'. Angesichts der Pandemie-Folgen für Wirtschaft und Konjunktur ist das gerechtfertigt und war auch im Großen und Ganzen nach den vorhergehenden Andeutungen der EZB erwartet worden. Die Konjunktur wird es stützen. Aber man wird sehen, ob damit schon der Höhenflug des Euro am Devisenmarkt gestoppt wird. Der eine oder andere dürfe mehr erwartet haben. Möglicherweise wird man bei der EZB doch nochmal über eine Leitzinssenkung nachdenken müssen."
Für EUR/USD liegt der nächste wichtige Widerstand am Zweieinhalbjahreshoch vom 4. Dezember 2020 bei 1,2177. Das Cross trifft an den Tiefs vom 7. Dezember 2020 bei 1,2077 und 2. Dezember 2020 bei 1,2038 auf die nächsten Unterstützungen.
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