EU rudert zurück: Ölgeschäfte Russlands mit Drittländern nun wieder möglich
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Die russischen Ölriesen Rosneft und Gazprom können wegen einer Anpassung der EU-Sanktionen gegen Russland wieder ihr Rohöl an Drittländer liefern. Darauf haben sich die Mitgliedstaaten der EU geeinigt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Entscheidung sei getroffen worden, um unvorteilhafte Folgen in der Welt zu auszuschließen. „Um mögliche negative Folgen für die globale Lebensmittel- und Energiesicherheit zu vermeiden, hat die EU beschlossen, die Ausnahmen von dem Verbot auf Transaktionen mit bestimmten staatlichen russischen Einrichtungen auszudehnen, was Transaktionen mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und den Transport von Öl in Drittländer betrifft", erklärte die Europäische Union demnach Ende vergangener Woche in Brüssel.
Große Handelshäuser wie Vitol, Glencore und Trafigura sowie große Ölkonzerne wie Shell und Total hatten den Handel mit russischem Öl für Dritte unter Berufung auf die EU-Sanktionen, einschließlich der Versicherungsbeschränkungen, komplett auf Null gefahren.
Die EU-Sanktionen hatten Händlerkreisen zufolge dazu geführt, dass China und Indien Öl über kleinere private Händler kauften und der russische Ölhandel in eine Grauzone mit schwacher Unfallversicherung und älteren Schiffen abgewandert sei, so Reuters. „Die Erfahrungen, die die G7-Granden bei der G 20 Veranstaltung machen mussten, zeigen jetzt ihre Wirkung in politischem Handeln“, kritisierte Folker Hellmayer von Netfonds. „Die Katalysatorfunktion, die die Ukraine-Krise hinsichtlich der Emanzipation der nicht westlichen Länder zur Folge hat und hatte, wird nicht unterbunden werden, denn der Rest der Welt wurde in die westlichen Entscheidungen nicht eingebunden, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt, denen aus Sicht des Westens Folge zu leisten war“. Dieses vom Westen erwartete Unterordnungsprinzip habe die Augenhöhe gegenüber souveränen Staaten vollständig vermissen lassen.
Russland will an Länder kein Öl mehr liefern, die dafür eine Preis-Obergrenze einführen. Dies betonte die russische Notenbankchefin Elvira Nabiullina am Freitag. Der Vorschlag der G7-Staaten, der darauf abziele, Russland die Energieeinnahmen zu entziehen, um die Möglichkeiten des Landes zur Finanzierung der Militäroperation in der Ukraine einzuschränken, würde auch die globalen Ölpreise antreiben. „Unser Öl wird in Länder umgeleitet, die bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten."
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