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12:39 Uhr, 28.07.2023

EU-Hilfen zur Erleichterung von ukrainischen Getreideausfuhren in Aussicht?

Mit dem Ende des durch Russland zugesicherten Getreidekorridors durch das Schwarze Meer sind die ukrainischen Landwirte laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen nun dazu gezwungen, in erster Linie Land- und Flussrouten durch die EU zu nutzen, um ihre Agrargüter an den Weltmarkt zu bringen.

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Am Dienstag fand ein Treffen der EU-Landwirtschaftsminister statt, bei welchem Optionen zur Erleichterung der Getreideausfuhren aus der Ukraine besprochen wurden. Mit dem Ende des durch Russland zugesicherten Getreidekorridors durch das Schwarze Meer sind die ukrainischen Landwirte nun dazu gezwungen, in erster Linie Land- und Flussrouten durch die EU zu nutzen, um ihre Agrargüter an den Weltmarkt zu bringen, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der heutigen Ausgabe von "Rohstoffe Aktuell" schreibt.

Dies seijedoch mit höheren Transportkosten verbunden. Eine Möglichkeit wäre laut EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski, dass die EU finanzielle Hilfen zur Verfügung stelle, um diese Kosten zu decken. Unklar sei jedoch, woher die benötigten Mittel kommen sollen. Gleichzeitig dürfte es jedoch im Interesse der EU sein, die ukrainischen Ausfuhren zu erleichtern, nicht nur, um die dortigen Landwirte zu unterstützen, sondern auch, um die globalen Getreidepreise zu deckeln, heißt es weiter.

"Letzteres ist schließlich nicht nur mit Blick auf die Inflation ein Problem, sondern auch, weil es Moskau ermöglicht, seine Einnahmen aus Agrarausfuhren zu erhöhen und wie in dieser Woche in Ausicht gestellt als Lieferant für ärmere Länder in Afrika in die Bresche zu springen. Immerhin dürfte Russland, das laut der Nachrichtenagentur TASS mit einer erneuten Rekordgetreideernte in der Saison 2023/24 rechnet und über gut gefüllte Lager verfügt, wesentlich von einem Ausfall der ukrainischen Exporte profitieren", so Nguyen.

Entlastung für die Weizenmärkte habe es aus den USA gegeben. Die jüngste Crop-Tour des Weizen-Qualitäts-Rats habe einen leicht höheren Ertrag für Sommerweizen ergeben als das US-Landwirtschaftsministerium bislang geschätzt habe. Damit bestätige sich die Erwartung, dass die jüngsten Regenfälle in einigen Anbauregionen für Entlastung nach der langen Trockenphase gesorgt hätten, heißt es weiter.

"Allerdings: Allzugroß dürfte der Effekt auf die gesamte US-Weizenernte nicht sein, denn der Sommerweizen macht laut USDA nur etwa 25% der Ernte aus. Insofern halten wir das weitere Abwärtspotenzial bei den Weizenpreisen für begrenzt", so Nguyen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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