Kommentar
21:48 Uhr, 26.11.2010

Es wird ungemütlich...

Montag:
Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für Oktober bei -0,28. Im Monat zuvor hatte er noch bei -0,52 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,58 nach oben revidiert.

Dienstag:

Das deutsche saison- und kalenderbereinigte Quartalswachstum liegt bei 0,7 % nach +2,3 % im Vorquartal und +0,6 % im Quartal davor. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres hatte das Wachstum in Deutschland 0,7 % betragen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das Bruttoinlandsprodukt um 3,9 % gestiegen. Im vorangegangenen Quartal hatte die deutsche Jahresleistung mit 4,3 % im Plus gelegen, im dritten Quartal des letzten Jahres bei -4,4 %.

Der französische Einkaufsmanagerindex für November notiert in der ersten Veröffentlichung bei 57,5. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 55,2 veröffentlicht worden.

Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffntlichung im November bei 55,7. Im Vormonat hatte der Index noch bei 54,8 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 55.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für November im verarbeitenden Gewerbe bei 58,9. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 56,9 gerechnet worden.

Der deutsche Dienstleistungsindex für November notiert in der ersten Veröffentlichung bei 58,6. Erwartet wurde der Index bei 56,2 nach 56,0 im Vormonat.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für November im verarbeitenden Gewerbe bei 55,5. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 54,7 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 55,2, nach zuletzt noch 53,3.

Nach Angaben des US Conference Board ist der deutsche Frühindikator im Berichtsmonat um 0,3 % auf 106,5 gestiegen. Im Monat zuvor war der Index um 1,0 %, davor um 1,0 % geklettert.

Der Coincident Index für Deutschland fiel gegenüber dem Vormonat um 0,3 % auf 104. Zuvor war der Index um 0,2 % und davor um 0,0 % gestiegen. Die Basis von 100 wurde für den Frühindikator und den Coincident Index im Jahr 2004 festgelegt.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das dritte Quartal um 2,5 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 2,4 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 1,7 % betragen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut vorläufigen Zahlen um 2,8 % gestiegen.

Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Oktober auf 4,43 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 4,20 bis 4,42 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 4,53 Mio. Häuser verkauft worden.

Unser Kommentar:

Alles beim Alten: Die Experten warnen vor ausufernder Inflation – und in den USA weist mit dem Immobilienmarkt eines der wichtigsten Marktsegmente auf das genaue Gegenteil hin. Irgendetwas scheint da nicht zu stimmen.

Was sicherlich zutrifft: Ohne eine nachhaltige Trendwende auf dem Immobilienmarkt bleibt die Hoffnung auf eine konjunkturelle Ende in den USA eine Illusion.

Mittwoch:

Die Zahl der Studierenden ist in Deutschland in 2010 mit rund 2,2 Mio. gegenüber dem Vorjahr um 5 % gestiegen.

Der österreichische Produktionsindex sinkt im Vergleich zum Vormonat um 1,6 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat nimmt der Index um 3,6 % zu.

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Juli bei 109,3. Im Vormonat hatte er noch bei 107,6 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 107,6.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 112,3 nach zuvor 110,2 und erwarteten 110,5. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 106,3 nach 105,1 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich 104,8 gelegen.

Unser Kommentar:

Allmählich wird es ungemütlich. Der ifo-Geschäftsklima-Index notiert derzeit höher als vor Ausbruch der Finanzkrise in den Boomjahren 2006 und 2007. Der November brachte den sechsten Anstieg in Folge. Die jetzt registrierten 109,3 Punkte sind der höchste Wert seit Start der Berechnungen im Jahr 1991. Auch andere Stimmungsbarometer, wie etwa der GfK-Konsumklima-Index, notieren auf verdächtig hohem Niveau. In der folgenden Abbildung fällt die Diskrepanz zwischen der Stimmung und den Einzelhandelsumsätzen auf. Irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen: Wenn die Stimmung unter den Verbrauchern angeblich so toll ist, warum fallen dann die Umsätze des Einzelhandels?

Für antizyklisch agierende Anleger ist die Sache klar: Wenn die Stimmung jetzt noch etwas besser ist, als in den Jahren 2006 und 2007, dann sollte man sich jetzt nicht mehr allzu weit aus dem Fenster lehnen. Derzeit spielen noch saisonale Komponente eine wichtige Rolle: Die Zeit bis etwa Mitte Januar zählt traditionell zu den stärksten Börsenphasen des gesamten Jahres. Doch anschließend sollte man wieder sehr wachsam werden.

Der italienische Einzelhandelsumsatz ist im September zum Vormonat um 0,2 % zurückgegangen. Auf Jahresbasis ist der Umsatz um 0,3 % geklettert.

Das britische Quartalswachstum liegt im dritten Quartal gemäß der ersten offiziellen Schätzung bei 0,8 %. Zuvor war dieses noch mit 1,2 % ausgewiesen worden.

Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um 2,8 % gestiegen. Hier war die Prognose noch von einem Wachstum in Höhe von 2,8 % ausgegangen.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im September um 3,8 % gefallen nach zuvor 5,3 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 13,5 % geklettert nach +24,4 %.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Oktober um 3,3 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Minus im Bereich von 0,3 bis 1,5 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 5,0 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 3,3 % revidiert.

Die persönlichen Auslagen sind in den USA im Oktober um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,5 %. Im Vormonat waren die persönlichen Auslagen um 0,3 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von 0,2 % nach oben revidiert.

Die persönlichen Einkommen sind in den Vereinigten Staaten im Oktober um 0,5 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 %. Im Vormonat waren die Einkommen um 0,0 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -0,1 % nach oben revidiert .

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 407.000 gefallen. Erwartet wurden 440.000 bis 442.000 neue Anträge nach zuvor 411.000 (revidiert von 439.000).

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im November bei 71,6 nach 69,3 in der vorläufigen Fassung. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung innerhalb des Bereichs von 69,4 bis 70 revidiert werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 69,3 notiert.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im Oktober auf 283.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 312.000 bis 315.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 308.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 307.000 nach oben revidiert.

Der US-amerikanische Housing Preis Index notiert im September bei -1,6 %. Im Vormonat hatte er noch bei 0,9 gestanden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 3 Bcf auf 3.843 Bcf gestiegen. Im Vorjahr hatten die Bestände bei 3.830 Bcf gelegen.

Donnerstag:

Feiertag in den USA: Thanksgiving Day

Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im September zum Vorjahr um 1,7 % auf 714.000 gefallen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um +1,3 % auf 82,6 Mio. Stunden zurückgegangen. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 1,6 % angestiegen und betrug im Berichtsmonat 8,328 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 1,5 % auf 109,9 gesprungen ist (2000 = 100).

Im Jahr 2010 insgesamt ist die Beschäftigtenzahl jedoch um 1,2 % auf durchschnittlich 694.000 gesunken, während die geleisteten Arbeitsstunden um 2,6 % auf 595,7 Mio. gefallen waren. Der Gesamtumsatz ging bis dahin um 4,0 % auf 56,177 Mrd. Euro zurück, der Index des Auftragseingangs stieg um 2,3 % auf im Durchschnitt 100,2.

Zum Stichtag 1. Januar 2010 lag die Zahl der ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland bei 281.000. Zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 4,7 %. Die Zahl der neupensionierten Beamten und Beamtinnen lag bei 18.600.

Der französische Vertrauensindex notiert bei -32 nach zuvor -34. Erwartet wurde der Index bei -34.

Die spanischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 4,1 % zum Vorjahr gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat war der Index um 0,6 % geklettert.

Freitag:

Die japanischen Verbraucherpreise sind im November zum Vorjahr um 0,2 % gestiegen. Auf Monatssicht kletterten die Preise jedoch um 0,4 %

Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 0,2 % gestiegen. Zum Vormonat ist der Preisindex um 0,3 % gefallen.

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im Oktober in der EU verglichen mit dem Vorjahr um 7,4 % gestiegen. Gleichzeitig kletterten die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 47,7 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Anstieg der Zulassungen um 53,7 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 5,8 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im Oktober zum Vorjahr um 9,2 % gestiegen nach zuletzt +9,9 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,2 % gefallen nach zuvor +0,3 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 7,7 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat fiel der Index um 0,3 %.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 4,3 % angezogen nach zuletzt +4,6 %. Auf Monatssicht sanken die deutschen Exportpreise mit 0,3 % zu nach +0,3 % im Monat zuvor.

Für November notiert der EuroCOIN Indikator bei 0,45 %. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,41 % gestanden.

Die Geldmenge M3 ist im Oktober-Jahresvergleich in der Euro-Zone um 1,0 % gestiegen nach zuvor 1,1 % (revidiert von 1,0 %). Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 1,1 % nach zuletzt 0,8 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 % geklettert nach +6,2 % im Vormonat.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist in der EUro-Zone gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % gestiegen nach einem 1,4 % Anstieg im Monat zuvor.

Das schweizerische KOF Konjunkturbarometer für November notiert bei 2,12 nach 2,16 im Vormonat und 2,21 im Monat davor.

Wie wir die Lage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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