Kommentar
12:46 Uhr, 07.04.2011

Es geht also doch - Gold mit Festzins

Kurz nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe sah es zunächst so aus, als würde der Goldpreis seinen Nimbus als Krisenanlage einbüßen, konnte das glänzende Metall doch kein großes Kapital aus der Unsicherheit an den Finanzmärkten schlagen und gab sogar seinerseits etwas an Wert ab, wohingegen der Ölpreis kurz zuvor noch mit den zunehmenden Spannungen im ölreichen Libyen deutlich besser zurecht kam und entsprechend stark zulegen konnte. Doch nach der ersten Schockstarre, in der wie üblich beinahe jedes liquidierbare Asset einfach so auf den Markt geworfen wird, zeigte der Goldpreis auch hier wieder gegen den allgemeinen Trend Stärke und wurde seinem Ruf damit zumindest annähernd gerecht, bevor es schon wieder in Zick-Zack-Manier weiterging. Kein leichtes Unterfangen also, die weitere Entwicklung beim gelben Metall richtig vorherzusagen. So mehren sich inzwischen auch die Stimmen, die nicht mehr ganz so euphorisch für das deutlich von Silber in den Schatten gestellte „Krisenmetall" eingestellt sind und nur noch ein relativ moderates Potential ausmachen können, auch wenn die aufkommenden Inflationserwartungen einer Goldanlage eigentlich wieder in die Hände spielen sollten.

Anleger, die bei dem Edelmetall auf dem derzeitigen Level eher von einer Seitwärtsentwicklung ausgehen oder eine Alternative zu einer Investition in eine Aktienanleihe suchen, könnten sich die neue Rohstoffanleihe Plus der Société Générale auf die Feinunze Gold etwas näher betrachten. Das nur ein Jahr laufende Papier zahlt am Laufzeitende in jedem Fall einen Kupon in Höhe von 5,01 Prozent p.a. aus, allerdings ist dafür die Tilgung wie bei herkömmlichen Reverse Convertible Bonds (RCBs) auch diesmal wieder an die Entwicklung des Basiswertes gebunden. Da es sich bei dem Produkt um die Protect-Variante handelt, verfügt das Papier über eine zusätzliche bei 77,50 Prozent des Basispreises in Höhe von 1.411,50 US-Dollar fixierte Barriere. Aufgrund des leichten Goldpreisanstieges zuletzt, hat sich der Sicherheitspuffer gegenüber dem Niveau bei Emission am 11. März dieses Jahres sogar noch etwas erhöht. Sollte die Goldnotierung zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit auf oder unter der Barriere notieren, ist bereits das nötige Kriterium für eine vollständige Rückzahlung des Nennbetrags bei Fälligkeit erfüllt. Für den Fall, dass es doch zu einem Schwellenereignis kommen sollte, besteht allerdings immer noch eine zweite Möglichkeit, um sich die maximale Tilgungssumme zu sichern. Dazu muss der Goldpreis am Ende jedoch mindestens wieder auf Höhe des Basispreises ins Ziel kommen. Gelingt auch das nicht, erhält der Investor neben dem sicheren Kupon nur noch einen Barausgleich entsprechend der tatsächlichen Goldpreisentwicklung, wobei die 5-prozentige Kuponzahlung zunächst noch als Puffer wirkt, bevor es in der Gesamtabrechnung zu einem tatsächlichen Verlust kommen würde. Da das Papier währungsgesichert ist, braucht sich der Anleger um das Wechselkursverhältnis zwischen Euro und US-Dollar keine Gedanken machen.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Da sage noch einmal jemand, Gold würde keine Rendite abwerfen, auch wenn diese hier relativ moderat ausfällt. Dafür bietet der neue Gold-RCB einen zusätzlichen Sicherheitspuffer von aktuell fast 24 Prozent und eignet sich deshalb für Anleger, die mit gleichbleibenden bzw. sogar leicht fallenden Goldnotierungen in den nächsten zwölf Monaten rechnen. Aber selbst bei einer Schwellenverletzung könnte eine entsprechende Aufholbewegung bis zum Basispreis gegen Laufzeitende evtl. noch für das Wunsch-Szenario sorgen.

Rohstoffanleihe Plus auf Gold (quanto)

Emittent/WKN:

Société Générale / SG13S2

Laufzeit:

19.03.2012

Preis: (05.04.2011)

Geld / Brief: 99,94 % / 100,94 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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