Analyse
16:09 Uhr, 02.02.2025

Erst der DeepSeek-Crash, dann der Trump-Crash?

Vor einer Woche versetzte DeepSeek die Aktienmärkte in Angst und Schrecken. Jetzt folgt Trumps Zollhammer, der neue Handelskriege rund um den Globus auslösen könnte.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 44.544,66 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 6.040,53 Pkt (Cboe) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 44.544,66 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 6.040,53 Pkt (Cboe)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 21.478,05 Pkt (Nasdaq)

Lange war spekuliert worden, ob Trump sein Wahlkampfversprechen zusätzlicher Zölle in die Tat umsetzen wird. Immer wieder hatte es Berichte von Mainstream-Medien gegeben, dass Trump von seinen ursprünglichen Plänen abrücke. Doch Pustekuchen: Am Samstag hat Trump im Rahmen einer Executive Order tatsächlich zusätzliche Zölle gegen Mexiko, Kanada und China verhängt und dies mit dem illegalen Zustrom von Migranten und Drogen aus diesen Ländern begründet. Rechtliche Grundlage ist ein nationaler Notstand, den Trump nach dem International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) ausgerufen hat.

„Bis zur Entschärfung der Krise setzt Präsident Donald J. Trump einen zusätzlichen Zoll von 25 % auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie einen zusätzlichen Zoll von 10 % auf Importe aus China durch“, heißt es in einer Stellungnahme des Weißen Hauses. „Energieprodukte aus Kanada unterliegen einem niedrigeren Zollsatz von 10 %.“

Präsident Trump ergreift entschlossene Maßnahmen, um Mexiko, Kanada und China für ihre Zusagen zur Eindämmung der illegalen Einwanderung sowie zur Bekämpfung des Schmuggels von Fentanyl und anderen gefährlichen Drogen in die USA zur Rechenschaft zu ziehen“, heißt es weiter.

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Das Weiße Haus verweist im Zusammenhang mit den Zöllen auf die Sicherheitsinteressen der USA, das riesige Handelsbilanzdefizit und die starke Abhängigkeit der Volkswirtschaften Kanadas, Mexikos und Chinas vom Handel:

„Der Zugang zum amerikanischen Markt ist ein Privileg. Die Vereinigten Staaten haben eine der offensten Volkswirtschaften der Welt und die niedrigsten durchschnittlichen Zollsätze weltweit.

Während der Handel 67 % des kanadischen BIP, 73 % des mexikanischen BIP und 37 % des chinesischen BIP ausmacht, beträgt sein Anteil am US-BIP nur 24 %. Dennoch verzeichneten die USA im Jahr 2023 mit über 1 Billion USD das weltweit größte Handelsdefizit im Warenverkehr.

Zölle sind ein mächtiges und bewährtes Mittel zum Schutz nationaler Interessen. Präsident Trump nutzt die verfügbaren Instrumente und ergreift entschlossene Maßnahmen, die die Sicherheit der Amerikaner und die nationale Sicherheit an erste Stelle setzen.

Während frühere Regierungen es versäumt haben, die außergewöhnliche Stärke Amerikas und seine einzigartige Rolle im Welthandel zum Schutz der Sicherheitsinteressen der amerikanischen Bevölkerung einzusetzen, handelt Präsident Trump entschlossen“, schrieb das Weiße Haus.

Zu Beginn der vergangenen Handelswoche belasteten die KI-Entwicklungen des chinesischen Startups DeepSeek die Aktienmärkte. Nun könnte Trumps Zollhammer ebenfalls für kräftige Kursverluste sorgen. Die außerbörslichen Kursindikationen von IG signalisieren am Sonntagnachmittag einen Abschlag von 1,3 % im Nasdaq 100 und ein Minus von 0,8 % im Dow Jones Industrial Average.

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Quelle: ig.com

Erfahrungsgemäß fallen die Kursveränderungen dann aber noch heftiger aus, als dies die Indikationen am Wochenende zeigen. Bereits am Freitagabend hatten die Aktienmärkte den Rückwärtsgang eingelegt, nachdem Trump bekräftigt hatte, dass die Zölle gegen Kanada, Mexiko und China tatsächlich am 1. Februar eingeführt werden.

Von den Zöllen sind keineswegs nur Unternehmen aus den drei Volkswirtschaften betroffen. Auch mehrere deutsche Autobauer und US-Konzerne haben in den vergangenen Jahren Werke in Mexiko errichtet. Grund für die Investitionen in Mexiko waren die Nähe zum US-Markt, die deutlich niedrigeren Arbeitskosten in dem Land sowie die zunehmenden Handelsprobleme mit China. Kanada wiederum ist ein wichtiger Energielieferant für die USA und seinerseits stark vom US-Markt abhängig.

Unterdessen haben China, Kanada und Mexiko Gegenmaßnahmen gegen die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle angekündigt. Mehr dazu gibt es in dieser Analyse von Harald Weygand.

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2 Kommentare

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  • harry heart
    harry heart

    Ist jetzt kanadisches Öl mit dabei?

    18:47 Uhr, 02.02.
  • goletitout
    goletitout

    Das wird ja wieder spannend, was die Börse daraus macht. Was wie stark fällt bzgl. Regionen und Branchen, was im Gegenzug steigt / wo das Geld hin rotiert. Wenn US-Börsen fallen (siehe Wochenendindikationen)…und Kanada, Mexiko/Emerging Markets vielleicht auch…Europa auch? Oder knallen wir jetzt so richtig nach oben vielleicht…spannend. Insgesamt aber keine schöne Entwicklung, ein Handelskrieg kostet doch langfristig alle Wohlstand.

    17:47 Uhr, 02.02.