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11:41 Uhr, 11.11.2015

Ernüchterung: Chinesische Industrie weiter lust- und kraftlos

Die chinesische Binnenkonjunktur kann auch im Oktober keine ausgeprägte Belebung vorweisen. Allerdings ist in Teilen eine Stabilisierung der Lage zu erkennen.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Diese Woche ist für die chinesische Wirtschaft wegen der Vielzahl an anstehenden Konjunkturdaten so etwas wie die Woche der Wahrheit. Nach den Außenhandels- und Inflationsdaten für den Oktober standen heute die Einzelhandelsumsätze und die jüngsten Zahlen der industriellen Erzeugung auf der Agenda. Allerdings, so muss konstatiert werden, signalisieren auch die heutigen Meldungen keine Entspannung.

So ist die Industrieproduktion im Oktober erneut hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Sie habe im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent zugelegt, teilte das nationale Statistikamt am Mittwoch mit. Damit schwächte sich der Produktionsanstieg weiter ab. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Anstieg um 5,8 Prozent gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze konnten im gleichen Berichtsmonat mit einem Zuwachs von 11,0 Prozent zum Vorjahresmonat indes überzeugen. Der Zuwachs war der stärkste in diesem Jahr. Im September lag der Anstieg bei 10,9 Prozent. Die Kapitalinvestitionen präsentierten sich mit 10,2 Prozent im Rahmen der Erwartungen.

Die Experten der Bank Unicredit werten die heutigen Zahlen insgesamt nicht als negative Überraschung. Sie seien vielmehr Ausdruck der sinnvollen Transformation der chinesischen Wirtschaft von der verlängerten Werkbank der Welt hin zu einer stärker dienstleistungsgetriebenen Wirtschaft. Gleichwohl kann nicht wirklich von einer Belebung gesprochen werden. So hätten sich die Zuwachsraten dynamischer präsentieren können. Immerhin deutet sich hier aber eine Stabilisierung der Lage an, was an den Aktienmärkten honoriert wurde. Der Shanghai Composite konnte sich nach anfänglichen Verlusten wieder stabilisieren. Die Landeswährung Yuan gab zum US-Dollar hingegen leicht nach.

Um die Wirtschaft am Laufen zu halten bzw. anzukurbeln, werden von Beobachtern vor allem fiskalische Eingriffe wie Infrastrukturmaßnahmen und Steuersenkungen, aber auch eine weitere Absenkung des Mindestreservesatzes für Banken angemahnt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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