Kommentar
09:15 Uhr, 30.09.2024

Erneut mächtige Kursbewegungen in Asien – Bieten sich Tradingchancen?

Was große Kursbewegungen angeht, so ist Asien derzeit „the place to be“. In Japan hat die Regierungspartei einen neuen Chef gewählt. Gewonnen hat der frühere Verteidigungsminister Shigeru Ishiba. Seine Konkurrentin im Kampf um den Parteivorsitz, Sanae Takaichi, gilt als Gegnerin einer restriktiven Geldpolitik.

Ishiba hingegen dürfte weiteren Zinserhöhungen der Bank von Japan (BoJ) nicht im Wege stehen.

Nikkei225 bricht ein

Mit anderen Worten: Der Wahlausgang war auch für die Börsen von großer Bedeutung. Und da Zinserhöhungen von den Aktienmärkten eher skeptisch betrachtet werden, ist nachvollziehbar, dass der Nikkei225 am Freitag vom Tageshoch bis zum -tief um fast 6 % nachgegeben hat.

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Das wilde Auf und Ab bei dem Aktienindex setzt sich damit fort. Und so gilt aus meiner Sicht weiterhin: Finger weg! Denn dieser Markt ist angesichts der extremen Kursausschläge immer noch nur etwas für Spekulanten (siehe auch: „PBoC und BoJ folgen nicht der EZB und Fed“).


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Devisenmarkt rechnen mit weiteren Zinserhöhungen der BoJ

Auch am Devisenmarkt hat das Wahlergebnis deutliche Spuren hinterlassen. Der Yen gab zum US-Dollar zunächst nach, so dass der USD/JPY auf fast 146,5 Yen zulegte. Dann brachen die Kurse allerdings deutlich ein, bis im Tief auf nur noch 142,37 Yen (siehe gelbe Ellipse im folgenden Chart). Das entspricht einer Kursveränderung von mehr als 2,8 %. Und solche Bewegungen sind an den Devisenmärkten Welten.

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Wie gut, dass ich am 13. September dazu geraten hatte, vor neuen Short-Positionen auf den USD/JPY noch eine Kurserholung abzuwarten, die bis auf 146 Yen reichen konnte (siehe „USD/JPY setzt Abwärtstendenz fort – Chance für Short-Trades?“). Denn diese Marke wurde heute sogar überschritten.

Und wie gut, dass ich vor einer Woche erneut dazu riet, auf einen neuen Short-Trade vorerst noch zu verzichten (siehe „PBoC und BoJ folgen nicht der EZB und Fed“). Denn seitdem wurde die Abwärtstrendlinie nach oben gebrochen, auch schon vor dem heutigen Anstieg. Und ob sich die heutige Abwärtsbewegung, die vom Tageshoch einsetzte, auch fortsetzt, bleibt abzuwarten.

Grundsätzlich wären weiter fallende Kurse zu erwarten. Denn weitere Zinserhöhungen der BoJ stärken tendenziell den Yen, der somit zum US-Dollar weiter zulegen dürfte, so dass man weniger Yen für einen Dollar auf den Tisch legen muss – der USD/JPY-Wechselkurs sinkt.
Doch unverändert gilt, dass „die Anleger mit einer weiteren Zinserhöhung der BoJ erst im Dezember rechnen und die Erwartungen für weitere Zinssenkungen der Fed recht hoch sind“. Es ist also schon viel Zinsfantasie im Markt eingepreist. Und politische Börsen haben kurze Beine. Ich würde daher erste eine Kursberuhigung abwarten und dann sehen, wohin der Wechselkurs nachhaltig tendiert.

USD/JPY: Ein erfolgloser Short-Versuch

Genau diesen Rat hatte ich auch schon den Lesern des Chartanalyse-Dienstes „Target-Trend-Spezial“ gegeben, in dem der USD/JPY regelmäßig analysiert wird. „Da ich aktuell mit einer Seitwärtskonsolidierung rechne und sich keine klare Chartformation abzeichnet, würde ich vorerst auf neue Trades verzichten“, hieß es dort vorgestern bereits.

Zuvor hatte ich dazu geraten, einen Short-Trade auf Einstiegskurs per Stopp-Loss abzusichern, nachdem dieser durch das neue Korrekturtief des USD/JPY in den Gewinn gelaufen war. Und durch die Kurserholung wurde dieser letztlich beendet. – Kein Gewinn, aber auch kein Verlust.

DAX: Ein erfolgreicher Short-Versuch

Beim DAX lief dagegen ein Short-Versuch erfolgreicher. Am 2. September hatte ich im „Target-Trend-Spezial“ dazu geraten, beim dynamischen Bruch des damals noch herrschenden kurzfristigen Aufwärtstrendkanals (grün im folgenden Chart) auf weiter fallende Kurse zu setzen.

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Schon einen Tag später riet ich dazu, den Trade auf Einstiegskurs abzusichern. Und im weiteren Verlauf hatte ich die Empfehlung zum Stop-Loss kontinuierlich angepasst, zuletzt bis zur Mittellinie bei 18.507 Punkten, wo der Trade dann letztlich durch eine Kurserholung am 12. September (siehe folgender Chart) auch beendet wurde.

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Immerhin – rund 300 Punkte waren als Gewinn drin – was beim CFD-Handel 300 € je Kontrakt bedeutet.

DAX: Ein erfolgreicher Long-Versuch

Und jetzt bin ich gespannt, ob auch ein Long-Trade auf den deutschen Leitindex zu einem Gewinn führt. Denn nachdem ich einige Zeit lang auch beim DAX zur Zurückhaltung geraten hatte, hieß es gestern in der vorbörslichen Chartanalyse: „Wenn der DAX dynamisch über die Rechteckgrenze bei 19.029 Punkten steigt, bietet sich eine neue Long-Position an. Da wir uns aber eigentlich in einer saisonal schwachen Börsenphase befinden, würde ich diese möglichst schnell auf Einstiegskurs absichern.

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Inzwischen sieht der DAX-Chart wie folgt aus:

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Bis auf rund 19.500 Punkte ist der deutsche Leitindex seitdem gelaufen. Vom Ausbruchsniveau sind das schon wieder mehrere hundert Punkte. Und da der DAX mit Blick auf den längerfristigen Chart aus Sicht der Target-Trend-Methode sogar noch Platz bis zur Rechteckgrenze bei 19.690 Punkte hat, ist da womöglich noch mehr drin.

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Allerdings laufen die Kurse inzwischen schon fahnenstangenartig nach oben. Und das deutet meist auf das baldige Ende einer Bullen-Party hin. Daher kann man nun den Stopp-Loss enger nachziehen und an Gewinnmitnahmen denken.

PS: Wenn auch Du Hinweise zu kurzfristigen Trading-Chancen erhalten möchtest, dann melde Dich JETZT HIER zum Chartanalyse-Dienst „Target-Trend-Spezial“ an!

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