Kommentar
07:30 Uhr, 21.08.2025

BUND-FUTURE - Bärenfalle bietet Chancen für einen Long-Trade

Die Inflation im Euroraum hält sich exakt auf der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von (mittelfristig) 2,0 %. Denn die Teuerungsrate lag auch im Juli auf diesem Niveau, wie schon im Juni.

Erwähnte Instrumente

  • Euro-Bund Future - WKN: 965264 - ISIN: DE0009652644 - Kurs: 129,36 € (EUREX)

Das meldete gestern Eurostat und bestätigt damit eine erste Schnellschätzung von Anfang August.

Die Kerninflation, bei der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert werden, lag ebenfalls im Juli unverändert zum Juni, allerdings mit 2,3 % noch immer etwas oberhalb des EZB-Ziels.

Die Währungshüter werden aber darüber hinwegsehen, da sie auch mit Zufriedenheit zur Kenntnis nehmen können, dass sich die Teuerung bei Dienstleistungen weiter auf dem Rückzug befindet. Hier gab es im Juli nur noch einen durchschnittlichen Preisanstieg um 3,2 % zum Vorjahr, nach +3,3 % im Juni.

Die EZB kann die Füße stillhalten

Es ist daher zu erwarten, dass es auch beim nächsten Zinsentscheid der Währungshüter, der am 11. September ansteht, keine Veränderung bei den Leitzinsen geben wird. Zur Erinnerung: Nach einer Serie von sieben Zinssenkungen in Folge hatte die EZB zuletzt erstmalig eine Pause eingelegt.

Bärenfalle beim Bund-Future

Und damit komme ich nun zurück zu meiner Bund-Future-Analyse aus der vergangenen Woche. Darin war zu lesen, dass "durch die anhaltende Tendenz tieferer Hochs eine Abwärtstrendlinie (rot) auf die Kurse drückt, wodurch sich der Druck auf die horizontale Unterstützung (grün) erhöht. Dadurch werde ein Ausbruch nach unten zunehmend wahrscheinlich" (siehe "Nahende Tradingchance beim Bund-Future").

Wie im Chart zu sehen ist, erfolgte wenig später tatsächlich ein Ausbruch nach unten. Doch schon an der nächsten horizontalen Unterstützung bei 128,73 Punkten drehten die Kurse wieder nach oben (grüner Pfeil), so dass sich die Bewegung als Fehlausbruch entpuppte. Genau davor hatte ich gewarnt. Zitat: "Beachte aber dabei, dass es in Seitwärtstendenzen häufig zu Fehlsignalen und plötzlichen Richtungswechseln kommt."

Fundamental ist eine Fortsetzung der Seitwärtstendenz zu erwarten

Ein Kollege hatte mir zu dem Text geschrieben, dass ich diesen um eine fundamentale Analyse hätte ergänzen sollen. Schließlich könnten die Geldpolitik und ihr Einfluss auf die Zinsen bzw. Renditen am Anleihemarkt Aufschluss über die wahrscheinlichere Richtung des Bund-Future geben, so der Kollege. Und damit hat er auch völlig Recht.

Das gilt vor allem mit Blick auf den Fehlausbruch. Denn wenn man davon ausgeht, dass die EZB die Leitzinsen unverändert belässt und daher auch die Renditen am Anleihemarkt voraussichtlich stabil bleiben, ist damit rechnen, dass der Bund-Future seine Seitwärtstendenz fortsetzt.

Pendeln um den fairen Wert

Nun ist es aber so, dass Kurse meistens um ihren "fairen" Wert herumpendeln, von dem sie sich mitunter aber weit entfernen können. Das lässt sich zum Beispiel seit geraumer Zeit am Aktienmarkt beobachten, vor allem in den USA. Dort notieren zahlreiche Aktien schon seit einer ganzen Weile jenseits von ihrem fairen Wert (Stichwort: Magnificent-7- und KI-Blase). Daher war es keinesfalls auszuschließen, dass der Bund-Future trotz der Geldpolitik nachhaltig nach unten ausbricht.

Bärenfalle bietet Chancen für einen Long-Trade

Und es ist auch keinesfalls ausgeschlossen, dass es beim Bund-Future nun nach der kleinen Bärenfalle zu einer starken Bewegung in die entgegengesetzte Richtung kommt, die sich häufig nach Fehlsignalen beobachten lässt.

Insofern gilt: Der Ausbruchsversuch nach unten ist gescheitert. Stattdessen setzte der Bund-Future aktuell seine Seitwärtskonsolidierung fort. Doch mutige Trader können nun einen Long-Versuch wagen, um auf eine starke Gegenbewegung zur Bärenfalle zu setzen.

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