Analyse
07:00 Uhr, 15.08.2025

Nahende Tradingchance beim Bund-Future

Paukenschlag bei den Inflationsdaten: Die Erzeugerpreise in den USA sind im Juli deutlich stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat lag sowohl die Gesamt- als auch die Kernrate bei +0,9 %. Erwartet worden waren nur Werte von jeweils +0,2 %, nachdem die Preise im Vormonat unverändert geblieben waren.

Erwähnte Instrumente

  • Euro-Bund Future - WKN: 965264 - ISIN: DE0009652644 - Kurs: 129,58 € (EUREX)

Im Vergleich zum Vorjahr waren die Produkte der Erzeuger um +3,3 % teurer, nach +2,4 % im Juni. Erwartet worden war hier nur ein leichter Anstieg auf +2,5 %. Noch stärker stieg die Kernrate, von +2,6 % auf +3,7 %. Erwartung: +2,9 %.

Damit stehen diese Daten im relativ deutlichen Kontrast zur Entwicklung der Verbraucherpreise, die bislang wesentlich moderater auf einen zunehmenden Inflationsdruck durch die Importzölle hingewiesen haben (siehe "Nasdaq 100 und Dow Jones mit neuen bulishen Signalen").

Buy the dip

Das setzte die Aktienmärkte kurzzeitig deutlich unter Druck, die zuletzt verstärkt auf Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gewettet hatten. Der Dow Jones brach unmittelbar um rund 200 Punkte ein, der Nasdaq 100 um ca. 160. Allerdings waren diese Rücksetzer mit weniger als -0,5 % bzw. -0,7 % relativ moderat. Und direkt danach stabilisierten sich die Kurse und setzten zu einer Erholung an. Diese nahm mit Beginn des offiziellen US-Handels vor allem beim Nasdaq 100 Form an, der sämtliche Kursverluste aufholt.

Aktienmarkt im Kaufrausch

Damit wird erneut unterstrichen: Es ist derzeit vollkommen egal, welche fundamentalen Entwicklungen es gibt. Die Bullen sind im Kaufrausch und lassen sich diese Partylaune durch nichts verderben. Stattdessen finden sie in allem einen Grund, weitere Aktienkäufe zu tätigen. Daher kann man sich jede fundamentale Marktanalyse sparen. Lediglich einige charttechnische Elemente sind derzeit noch nützlich, wobei auch in diesem Bereich ein Großteil in dieser Marktphase nicht zu gebrauchen ist.

Bund-Future engt sich ein

Daher widme ich mich auch heute wieder lieber anderen Märkten, auf denen es vernünftiger zugeht und die fundamentalen Entwicklungen sinnvoll eingepreist werden. Dazu gehören neben dem Devisenmarkt (siehe "EUR/USD: Fundamentales und Charttechnik weisen den gleichen Weg") auch Anleihen.

Am 24. Juli hatte ich hier im Newsletter Börse-Intern zuletzt einen Blick auf den Bund-Future geworfen (siehe "Achtung, Fehlausbrüche!"). Damals hieß es, dass sich die Seitwärtstendenz fortsetzen dürfte, wenn die Kurse nicht zügig wieder zulegen können. Zwar konnten die Kurse anschließend noch einmal steigen, doch wurde dabei lediglich ein weiteres tieferes Hoch markiert (siehe roter Pfeil im folgenden Chart).

Im Chartanalyse-Dienst "Target-Trend-Spezial", in dem der Bund-Future regelmäßig analysiert wird, war dazu gestern zu lesen, dass durch die anhaltende Tendenz tieferer Hochs eine Abwärtstrendlinie (rot) auf die Kurse drückt, wodurch sich der Druck auf die horizontale Unterstützung (grün) erhöht. Dadurch werde ein Ausbruch nach unten zunehmend wahrscheinlich.

Nahende Tradingchance beim Bund-Future

Da sich der Bund-Future zunehmend einengt, könnte ein solcher Ausbruch dynamisch ablaufen. Und das würde eine Tradingchance auf der Short-Seite eröffnen. Allerdings besteht auch durchaus die Möglichkeit, dass die impulsive Ausbruchsbewegung in die andere Richtung geht, also die Abwärtstrendlinie dynamisch gebrochen und die Tendenz tieferer Hochs beendet wird. Eine nachhaltige Rückeroberung der alten Seitwärtsspanne (gelb) würde hohes Aufwärtspotenzial entfalten. Das wäre gut für einen Long-Trade.

Es ist daher ratsam, den Ausbruch abzuwarten und erst dann prozyklisch in einen entsprechenden Trade einzusteigen. Beachte aber dabei, dass es in Seitwärtstendenzen häufig zu Fehlsignalen und plötzlichen Richtungswechseln kommt.

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