Analyse
07:15 Uhr, 18.08.2025

Darum ist Gold noch keinen Trade wert

Nach den höheren Erzeugerpreisen am Donnerstag wurden am Freitag auch deutlich höher als erwartete Importpreise gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat stiegen diese im Juli um 0,4 %, statt erwarteter +0,1 %, nach -0,1 % im Vormonat.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 3.355,23 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 3.355,23 $/oz. (JFD Brokers)

Zugleich wurden schwächer als erwartete Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Diese wuchsen "nur" noch um +0,5 %, statt erwarteter 0,6 %, nachdem es im Juni noch zu einem starken Anstieg um 0,9 % gekommen war.

Mehr als ein Achselzucken hatten die Aktienmärkte dafür aber nicht übrig. Denn negative Nachrichten werden derzeit ignoriert.

Und das gilt auch für die Daten der Uni Michigan, die im weiteren Tagesverlauf bekanntgegeben wurden. Das Verbrauchervertrauen fiel mit 58,6 Punkten im August deutlich unter den Erwartungen von 61,9 aus. Gegenüber dem Vormonat (61,7) bedeutet dies einen Rückgang um immerhin 3,1 Zähler, statt eines erwarteten Anstiegs um 0,2 Pünktchen.

Zudem sind die Inflationserwartungen wieder gestiegen. Die US-Konsumenten erwarten nun auf Ein-Jahressicht eine Teuerung von +4,9 %. Im Monat zuvor waren es +4,5 %. Analysten hatten einen Rückgang auf +4,4 % erwartet.

Gold läuft relativ gemächlich seitwärts

Schauen wir uns daher lieber den nächsten Markt an, auf dem es derzeit vernünftiger zugeht. Nach Devisen und Anleihen soll es heute der Edelmetallmarkt sein, konkret der Goldpreis:

Am 24. Juli hatte ich zuletzt berichtet, dass es zu einem Fehlausbruch gekommen war (roter Bogen im Chart, siehe "Achtung, Fehlausbrüche!"). Dieser zog typischerweise eine relativ starke Bewegung in die entgegengesetzte Richtung nach sich, mit der es zum Bruch gleich zweier wichtiger Aufwärtstrendlinien kam. Aber auch das stellte sich als Fehlsignal heraus (grüner Bogen).

Das mögliche Trendabschlussmuster (dicke grüne und rote Linie) konnte somit seine bärische Wirkung nicht entfalten (siehe dazu auch "Gold: Bullische Seitwärtskonsolidierung oder Trendabschlussmuster?"). Stattdessen setzt der Preis des Edelmetalls seine Seitwärtstendenz fort (gelbes Rechteck im folgenden Chart), die man nach wie vor als trendbestätigend und somit bullisch werten kann.

Ein baldiger Ausbruch nach oben ist daher derzeit wahrscheinlicher. Allerdings würde ich jetzt noch nicht darauf setzen. Denn was schrieb ich bezüglich Seitwärtstendenzen bereits zum Bund-Future? Zitat: "Beachte aber dabei, dass es in Seitwärtstendenzen häufig zu Fehlsignalen und plötzlichen Richtungswechseln kommt." Bietet sich der Goldpreis also aktuell zum Trading an? Ich meine: nein. Den Long-Trade, über den ich zuletzt berichtet hatte, sollte man daher auch besser beenden, vor allem, wenn dies ohne Verlust möglich ist.

Erst wenn sich ein nachhaltiger Ausbruch aus der Seitwärtstendenz abzeichnet und sich ein klarer Aufwärts- oder Abwärtstrend etabliert, also mindestens ein höheres Hoch (auf der Long-Seite) bzw. tieferes Tief (auf der Short-Seite) nach einer ersten Ausbruchsbewegung gebildet wird, würde ich in diesen Markt wieder (prozyklisch) einsteigen.

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